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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Musik

Eine Reise um die Welt und ins Innere zugleich

2023, Dezember 28.

Shahar Binyaminis Tanzabend “More Than“ in Bonn bei den Highlights des internationalen Tanzes

von Simone Hamm

Drei Männer und drei Frauen, die in hautfarbenen mit Blüten bedruckten Einteilern tanzen. Sie versinken fast ineinander, verbiegen, umarmen sich, zeigen kraftvolle Duette. So beginnt Shahar Binyaminis Tanzabend „More Than“. Israelische Tanzensembles wie die Batsheva Dance Company hatten ihre Tourneen abgesagt. Shahar Binyamini und seine Kompanie haben sich anders entschieden. Sie wollen nicht, dass Tanz und Kultur  sich vom Terror dominieren lassen.

More Than © Ascaf, Theater Bonn

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Eine kleine Weihnachtspause

2023, Dezember 23.

Zu Nikolaus: statt „Lied und Lyrik“ Kammermusikabend im Großen Hirschgraben

2023, Dezember 6.

Kammermusikabend mit „Kinderszenen“

Die Liederabende des Freien Deutschen Hochstifts gehören zum festen Bestandteil des Frankfurter Musiklebens. Gelesene Texte und Lieder stehen in thematischen Bezug zu den Programmschwerpunkten des Jahres wie ‚Kindheit im Wandel‘. Der für den 6. Dezember in der Reihe Lied & Lyrik ursprünglich angekündigte Liederabend mit Jana Baumeister kann krankheitsbedingt nicht stattfinden. Stattdessen bringen der Pianist Burkhard Bastuck und Ursula Maria Berg. 1. Konzertmeisterin des Gürzenich-Orchesters Köln, Sonaten und Sonatinen von Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert und Antonín Dvořák sowie Klavierstücke von Robert Schumann, darunter die beliebten ‚Kinderszenen‘, im Arkadensaal zu Gehör.

Burkhard Bastuck, Piano,  und Ursula Maria Berg, Violine, Foto: Freies Deutsches Hochstift

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Europa: In welche Zukunft wird und kann es gehen?

2023, November 28.

Medien und ihr Gemeinwohlbeitrag in und für Europa

Ein Leipziger Kongress erörtert Perspektiven und mediale Modelle

Von Uwe Kammann

Erinnert sich noch jemand an die zahlreichen blauen Fahnen mit dem Sternenkranz auf dem Frankfurter Goetheplatz? Sie wurden geschwenkt von einer gar nicht so kleinen Gruppe, die sich selbst – unter dem Siegel Pulse of Europe – als engagierte Mitglieder der Zivilgesellschaft verstanden wissen wollte. Geeint vor allem mit einem Ziel: für ein starkes, auf Integration setzendes Europa einzutreten. Im April 2017 hatte sich in Frankfurt ein die Idee tragender Verein gegründet, vernetzt mit zahlreichen Initiativen einer internationalen Bewegung, sichtbar in vielen europäischen Städten.

Veranstaltung „Pulse of Europe“ auf dem Rathenauplatz in Frankfurt (2017), Foto: Petra Kammann

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Salon Frankfurt in der Alten Oper: Die Frankfurter Küche von Margarete Schütte-Lihotzky für das Neue Frankfurt

2023, November 25.

Mit Humor und Esprit

Ein Küchenkabinett mit Filmausschnitten, Gesprächen, Tondokumenten und passender Musik

Von Petra Kammann

Wenn die „Frankfurter Küche“ der österreichischen Architektin Margarete Schütte-Lihotzky im Neuen Frankfurt der 1920er Jahr sprechen könnte… Wie würde eine solche Küche wohl klingen? Das wurde akustisch und optisch im Mozartsaal der Alten Oper durchgespielt, von HR-Moderatorin Anna Engel charmant aufgetischt, gewürzt mit literarisch-kulinarischen Beigaben, die Helge Heynold genüsslich rezitierte. Dazu gab’s eine witzige „Revue de cuisine“, musiziert von exzellenten Studierenden der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK), als I-Tüpfelchen noch dazu die Uraufführung eines frisch zubereiteten „Tournedos Rossini“ von Arwen Campbell. Im Gespräch mit der kenntnisreichen Kuratorin Dr. Maren Härtel vom Historischen Museum wurde das Zeitfenster in die 1920er Jahre weit aufgestoßen.

Das „Küchenkabinett“ der „Frankfurter Küche“ beim Schluss-Applaus, Foto: Salay Bargan / Alte Oper

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Konzert des hr-Sinfonieorchesters in der Alten Oper

2023, November 24.

Der junge Pianist Jan Lisiecki unter Chefdirigent Alain Altinoglu

von Renate Feyerbacher

Mit seinen 28 Jahren gehört Jan Lisiecki, geboren in Kanada, Sohn polnischer Eltern, schon lange zu den Großen der Pianisten-Riege. Mit fünf Jahren begann er, Klavier zu spielen, mit neun Jahren trat er erstmals mit Orchester auf. Mit vielen Preisen wurde er ausgezeichnet. Mit 18 war er der jüngste Preisträger der Young Artist Awards. Um die hundert Konzerte realisiert er im Jahr, dabei sind auch Wohltätigkeit-Auftritte des von der UNICEF für Kanada nominierten Botschafters. Unter Leitung des französischen Chefdirigenten des hr- Sinfonieorchester Alain Altinoglu, der auch Pianist ist, konnte man als Mitglied der Freunde des hr-Sinfonieorchesters der Probe beiwohnen.

Der Pianist Jan Lisiecki und der hr-Chefdirigent Alain Altinoglu, Foto: Renate Feyerbacher

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Film und Musik: „Das Cabinet des Dr. Caligari“ in neuem Klanggewand von Karl Bartos in der Alten Oper

2023, November 17.

Faszinierende Klanglandschaften zum Stummfilmklassiker

Von Petra Kammann

Den expressionistischen Psychothriller der Zwanziger Jahre „Das Cabinet des Dr. Caligari“ hat Karl Bartos, Ex-„Kraftwerk“-Musiker, klanglich illustriert. D.h. er hat der von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung digital restaurierten 4K-Fassung des Stummfilmklassikers ein experimentell vielstimmiges Klanggewand angepasst. Wenn der Film bei der Uraufführung am 17. Februar 2024 in der Alten Oper Frankfurt auf der Großleinwand gezeigt werden wird, werden dort auch die synthetischen und elektronischen Modulierungen eines zeitlosen Orchesterklangs zum Filmklassiker zu hören sein. Bartos wird dann gemeinsam mit seinem Sound-Designer Matthias Black live und punktsynchron die virtuosen Geräuschkulissen spielen und steuern.

Filmstill aus „Das Cabinet des Dr. Caligari“ mit Conrad Veidt © Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

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Rossini, Bartók, Mendelssohn: ein besonderer Dreiklang in Kronberg

2023, Oktober 11.

Tabea Zimmermann beeindruckte das Publikum tief – Temperamentvolle HR-Musiker beim Festival-Finalkonzert

Von Uwe Kammann

Eine frühherbstliche Reise nach Leipzig und Dresden bescherte beflügelnde, eindrucksvolle Stunden mit den Großen der Musikwelt, dem Gewandhausorchester und der Staatskapelle Dresden. Und natürlich gewährte sie auch umfassende Eindrücke von den so ungleichen Konzertsälen: dem modernen Gewandhaus in Leipzig vom Anfang der 1980er Jahre, dann der Dresdner Semperoper, dem hundert Jahre vorher eröffneten prächtigen Bau, den die DDR-Verantwortlichen nach den schweren Kriegszerstörungen erst spät wieder aufbauen ließen, bis er 1985 schließlich wiedereröffnet wurde: mit Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz“.

Das HR-Sinfonieurchester war unter der Leitung von Christoph Eschenbach in Bestform, Foto: Petra Kammann

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Pablo Casals Award – for a better world  posthum für den Pianisten Lars Vogt

2023, Oktober 7.

Musik im Dienste der Menschlichkeit

Preisverleihung in der Kronberg Academy

 von Renate Feyerbacher

„Liebevolle Zugewandheit, unbändiges lautes Lachen.[..] ich möchte ihn anrufen, wenn etwas Trauriges oder Komisches geschieht.“ Worte von Tanja Tetzlaff. Sie hielt die Laudatio auf Lars Vogt. Er starb vor einem Jahr, wenige Tage vor seinem 52. Geburtstag. Bereits Anfang 2021 hatte er die Diagnose Speiseröhrenkrebs im fortgeschrittenen Stadium bekommen.

„Er war einer unserer besten Freunde“. Die Cellistin und der Geiger Christian Tetzlaff, ihr Bruder, und Lars Vogtmusizierten viele Jahre als Trio zusammen. Ihm zu Ehren spielte das Geschwisterpaar ein Duo von Zoltán Kodaly, teils kräftig, teils zart, teils schrill – es war wie ein Ausdruck der Fassungslosigkeit über den frühen Tod des Freundes, aber auch Freude über die posthume Ehrung.

Tanja und Christian Tetzlaff  / Foto Kronberg Academy

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Benjamin Kruithof und Ana Bakradze spielen in der Goethe Universität Duos für Violoncello und Klavier von Beethoven und Rachmaninov

2023, Oktober 5.

Von Erhard Metz

Es mag einerseits der Genius loci, das in einer weitläufigen Gartenanlage errichtete Gästehaus der Goethe Universität Frankfurt am Main in der Frauenlobstraße sein, noch dazu an einem sonnigen Spätsommertag, der meist noch junge, jedoch hochqualifizierte Musikerinnen und Musiker im stets vollbesetzten Saal zu Spitzenleistungen inspiriert, so auch in der bereits achten Matinee beziehungsweise Soiree, zu der Professor Jürgen Bereiter-Hahn, Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen, heuer im 40. Jahr deren Bestehens gemeinsam mit Viviane Goergen, einst weltbereisende Konzertpianistin und heute noch Förderin hochbegabter junger Pianistinnen und Pianisten, Ende September ein interessiertes musikaffines Publikum eingeladen hatte. Letzterer gebührt das Hauptverdienst am Erfolg dieser Reihe, weil es ihr stets gelingt, bereits in den großen Häusern dieser Welt aufspielende Künstlerinnen und Künstler in besagte Idylle an der Frauenlobstraße zu locken. Zum Erfolg der Veranstaltung trug nicht zuletzt auch der – unentgeltlich überlassene – klangstarke Kawai-Flügel der Frankfurter Firma Demmer Pianos & Flügel bei.

Benjamin Kruithof und Ana Bakradze mit Viviane Goergen Weiterlesen