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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Oper

„Le nozze di Figaro“ von Wolfgang Amadeus Mozart in der Oper Frankfurt

2023, Oktober 14.

Susanna mutig und nervenstark – ein Tag voller Pein, voller Missverständnisse und Liebeskummer

 von Renate Feyerbacher

Fotos: Barbara Aumüller / Oper Frankfurt

Dieses Glanzstück der Opernliteratur, perfekt in Ton und Wort, hat auch in Frankfurt schon viele Aufführungen erlebt.

Nun hat Regisseur Tilmann Köhler das Spiel der Aufklärung, den Schritt zur Freiheit von Mozart und da Ponte tiefsinnig und poetisch neu inszeniert – ein großartiges Sängerensemble und ein fantastischer Einstand des neuen Generalmusikdirektors Thomas Guggeis.

Plakat, Foto: Renate Feyerbacher

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„Don Pasquale“ Dramma buffo von Gaetano Donizetti – im Bockenheimer Depot

2023, Oktober 10.

Alte Männer und junge Frauen. Ein Verwirrspiel

von Renate Feyerbacher

Fotos: Matthias Baus /Oper Frankfurt

Gebannt war der Blick auf die Bühne. Kein Moment durfte verpasst werden. Die Inszenierung fesselte, eine grandiose Sängerin und vier tolle Sänger begeisterten ebenso wie das Museums-Orchester der Frankfurter Oper unter Simone Di Felice. Schwelgen bei herrlicher Musik. Wieder eine Glanznummer an der Frankfurter Oper, die soeben erneut den Titel Opernhaus des Jahres bekam und das zum siebten Mal. Die Geschichten sind immer wieder ähnlich. Kurz zuvor hatte Molières „Der Geizige“ Premiere in Schauspielhaus. Der alte, reiche Harpagon versucht, seine Kinder reich zu verheiraten, zu Zwangsehen zu drängen. Der Geiz ist die Triebfeder. Er selbst, der Alte, will die junge, mittellose Marianne heiraten, die mit Sohn Cléante liiert ist.

Božidar Smiljanic (Don Pasquale)

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„Die Frau ohne Schatten“ an der Kölner Oper

2023, Oktober 4.

Von Menschen und Geistern

von Simone Hamm

Zum Auftakt der Spielzeit zeigt die Kölner Oper „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauß. Dessen umfänglichste und musikalisch anspruchsvollste Oper entstand aus der Zusammenarbeit mit dem Dichter Hugo von Hofmannsthal. Eine Herausforderung für Orchester, Sänger und Regie. Und das im Staatenhaus, der Ausweichspielstätte der Kölner Oper, jenem jahrelangen Provisorium. Das Orchester spielt neben der Bühne. Große Umbauten sind auf der Bühne nicht möglich.

Chor der Oper Köln, AJ Glueckert, Giulia Montanari © Matthias Jung

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Sonderkonzert am 475. Gründungstag der Sächsischen Staatskapelle Dresden in der Semperoper

2023, September 25.

Eine Sternstunde

Von Petra Kammann

Weber, Wagner und Strauss. Dieses Dresden im 19. und 20. Jahrhundert prägende Komponisten-Trio stand am 22. September 2023 auf dem Programm des Festaktes der traditionsreichen Sächsischen Staatskapelle Dresden in der Semperoper: Gespielt wurden Carl Maria von Webers „Jubel-Ouvertüre“, die in Dresden erstmals 1818 zu Ehren von König Friedrich August I., erklang, dann dirigierte Christian Thielemann die „Tannhäuser-Ouvertüre“ von Webers berühmtestem Nachfolger Richard Wagner, gefolgt von Richard Strauss’ Tondichtung „Also sprach Zarathustra“. Dieses skandalumwitterte Werk wurde zwar nicht in Dresden uraufgeführt, sondern in Frankfurt am Main, aber schon vier Monate später nach der Uraufführung 1897 war es in Dresden zu hören. Zum Abschluss gab es die bekannte Suite aus dem „Rosenkavalier“. Das begeisterte auch 2023 das Dresdner Publikum einhellig.

Die Dresdner Semperoper am Abend, Foto: Petra Kammann

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Parsifal an der Oper am Rhein

2023, September 23.

Zombies, Nosferatu und ein Clown

von Simone Hamm

In Bayreuth hatte in diesem Jahr ein Parsifal Premiere, bei dem die Zuschauer sich 3D-Brillen aufsetzten. Eine Augmented Reality Show von Jay Schwab. Schwäne kommen geflogen, Steine schweben, Lilien wuchern, ein Speer saust aufs Publikum zu. In Düsseldorf zeigt Michael Thalheimer das exakte Gegenteil. Weil er glaubt, dass wir alle überflutet sind von Reizbildern, mit denen wir tagtäglich bombardiert werden, ist die Bühne (Hendrik Ahr) schlicht gehalten, besteht aus grauen, weißen  oder schwarzen Wänden. In der Mitte öffnen die Wände sich manchmal: ein horizontaler und ein vertikaler Schlitz. Es tut sich nicht viel auf der Bühne. Oft stehen die Sänger minutenlang auf ein und demselben Platz und bewegen sich kaum. Michael Thalheimer setzt ganz auf die Musik.

Richard Wagner, Parsifal, Hier:  Hans-Peter König (Gurnemanz), dahinter von links: Bogdana Bevziuk (1. Knappe), Johannes Preißinger (4. Knappe), Shengwu Ou (3. Knappe), Verena Kronbichler (2. Knappe)., Foto: Sandra Then

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„Tristan und Isolde“ bei den Bayreuther Festspielen bejubelt

2023, August 10.

Unendliche Weiten – unendliche Liebe

Von Simone Hamm

Ein Oval am Boden und eines am Himmel. Dazwischen Tristan und Isolde. Sie könnten am Pool eines Ozeandampfers, eines Luxusschiffes zwischen Plastikliegen stehen. Im Pool spiegeln sich Himmel und Wolken. Tristan soll Isolde zu ihrem künftigen Gatten König Marke nach Cornwall bringen. Doch dann färbt sich das (virtuelle) Wasser im Pool blutrot. Mühelos waten Tristan und Isolde hindurch, nur sie können in diesem Pool gehen, übers Wasser laufen.

Tristan und Isolde bei den Bayreuther Festspielen. „Shashvatam“ Sanskrit für „für Immer und ewig“ steht in neonrot-leuchtenden Lettern am linken unteren Bühnenrand, Foto: Enrico NeurathFoto: Enrico Neurath

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„Die ersten Menschen“. Oper von Rudi Stephan in der Oper Frankfurt

2023, Juli 8.

Eine zerrissene, bereits aus dem Paradies vertriebene Familie

von Renate Feyerbacher

Was für ein Abend in zweifacher Hinsicht: Eine Opern-Rarität in grandioser Inszenierung von Tobias Kratzer – und vorzüglicher stimmlicher Interpretation  von Andreas Bauer, Kanabas, Ambur Braid, Iain MacNeil und Ian Koziera und noch die Verabschiedung des Dirigenten Sebastian Weigle, der 15 Jahre als Generalmusikdirektor an der Oper Frankfurt wirkte und mit dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester wieder ein Musik-Erlebnis kreierte. Der begeisterte Beifall war entsprechend lang andauernd.

Sebastian Weigle, das Orchester, die Solisten – rechts am Rand: Intendant Bernd Loebe und Oberbürgermeister Mike Josef, Foto: Ilona Heymann-Marschall

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Musikdrama „Hercules“ von Georg Friedrich Händel an der Oper Frankfurt

2023, Mai 6.

 Dejanira, eine starke Frau, jedoch blind eifersüchtig

 Von Renate Feyerbacher

Fotos: Monika Rittershaus / Oper Frankfurt

Der Jubel für den außergewöhnlichen Opernabend „Hercules“ wollte nicht enden. Vorzüglich die Sängerinnen und Sänger, das Orchester, der Chor und das Team um den Regisseur Barrie Kosky. Die Frankfurter Erstaufführung ist eine Koproduktion mit der Komischen Oper Berlin, wo sie ab März 2024 zu sehen sein wird. Paula Murrihy als Dejanira wird auch in Berlin dabei sein.

v.l.n.r. Elena Villalón (Iole) und Paula Murrihy (Dejanira)

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Wagners „Ring des Nibelungen“ an der Berliner Staatsoper Unter den Linden

2023, April 11.

Kühl inszeniert, bravourös gesungen, perfekt dirigiert

„Das Rheingold“ und „Die Walküre“

von Simone Hamm

Dmitri Tcherniakov inszeniert Richard Wagners Ring des Nibelungen streng, intellektuell, kühl. Ohne Götter, ohne Teufel, ohne Mythologie. Der Zauber geht an diesen Abenden allein von der Musik aus. Und diese Idee geht auf.

Anett Fritsch (Freia), Lauri Vasar (Donner), Claudia Mahnke (Fricka), Rolando Villazón (Loge), Michael Volle (Wotan), Siyabonga Maqungo (Froh) Foto: Monika Rittershaus

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„Elektra“ – Tragödie in einem Aufzug von Richard Strauss an der Oper Frankfurt

2023, März 31.

Traumatisierte Familienmitglieder zwischen Wahn und Wirklichkeit

von Renate Feyerbacher
Fotos: Monika Rittershaus / Oper Frankfurt

Die Tragödie „Elektra“ ist eine musikalisch-literarische Wucht, geschaffen vom Komponisten Richard Strauss (1864-1949) und dem Dichter Hugo von Hofmannsthal (1874-1929). Auf die Bühne gebracht wurde sie gerade wieder in der Oper Frankfurt von Mitgliedern des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters unter der Leitung von Sebastian Weigle und dem Regie-Team um Claus Guth. Entstanden ist eine enthusiastische Hommage an die drei Protagonistinnen, allen voran an Aile Asszonyi als Elektra, Jennifer Holloway als Chrysothemis und Susan Bullock als Klytämnestra.

 v.l.n.r.: Jennifer Holloway (Chrysothemis)sitzend und Aile Asszonyi (Elektra) sowie Kinderstatisterie der Oper Frankfurt

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