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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Buch und Literatur

Drei orts- und zeitübergreifende Ausstellungen zum Thema Wald

2024, März 15.

Wälder. Von der Romantik in die Zukunft

Drei Museen im Rhein-Main-Gebiet nehmen sich gemeinsam der Wälder an: Das Deutsche Romantik-Museum, das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt und das Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg. Sie kooperieren in einer großen mehrteiligen Ausstellung. Sie haben sich zusammengefunden, um die Bedeutung und Bedrohung von Wäldern zu thematisieren, ausgehend von der Romantik bis in die Zukunft. Das Thema betrifft uns alle und unsere ökologische wie gesellschaftliche Entwicklung. Aber es macht auch die Kraft des pluralistischen Ansatzes einer Museumskooperation deutlich. Das übergreifende Projekt verknüpft Zugänge aus Wissenschaft und Kunst, Ökologie und Alltag. Mit Exponaten aus den Künsten, der Kultur- und Forstgeschichte sowie den Naturwissenschaften spannt die Schau „Weder“ (16. März bis 11. August 2024) den Bogen von der Epoche der Romantik bis in die Gegenwart.

August Cappelen (vollendet von Johann Wilhelm Schirmer), Sterbender Urwald nach dem Sturm (Urwald im Charakter der Telemark), 1851/52 ©  Museum Zitadelle Jülich, Landschaftsgalerie, Inv.-Nr.2021-0001 (Schenkung Dr. Matthias Bühler), Foto: Bernhard Dautzenberg 

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Der Deutsche Hörbuchpreis 2024 – Eine Preisverleihung online

2024, März 8.

Hörspielpreis im Radionetzverbund

Mit dem „Deutschen Hörbuchpreis“ werden deutschsprachige Hörbuchproduktionen ausgezeichnet, die in besonderer Weise durch ihre Qualität die Stärken und Möglichkeiten des akustischen Mediums vorführen und hervorheben und damit beispielhaft wirken. Der Deutsche Hörbuchpreis wird traditionell am Eröffnungsabend der Lit.COLOGNE, dem internationalen Literaturfest (5. bis 17. März 2024) vergeben. Diesmal wurden der Deutsche Hörbuchpreis 2024 in sieben Kategorien in einer Live-Radiosendung bei WDR 5 unter der kundigen und lebendigen Moderation von Marija Bakker bekannt gegeben. Zu den jeweiligen Produktionen erfuhr man durch die Gespräche mit den Gewinnerinnen und Gewinnern kleine Hintergrundgeschichten. Die Live-Radiosendung auf WDR 5 war auch im Deutschlandradio / Kanal „Dokumente und Debatten“ sowie auf hr2-kultur, MDR Kultur, NDR Kultur, rbbKultur, SR 2 und SWR2 zu hören, zudem im Livestream bei BR 2. Mit Ausnahme des Besonderen Hörbuchs ist der Deutsche Hörbuchpreis pro Kategorie jeweils mit 3.333 € dotiert.

Preisverleihung des Deutschen Hörbuchpreises  2024 aus dem WDR-Hörfunkstudio, Foto: ©WDR/Claus Langer

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Marseille 1940: ein Exil auf Zeit. Zufluchtsstätte und Falle zugleich

2024, März 5.

Tückische Passage für Schriftsteller und Künstler

Von Petra Kammann

Von Marseille aus wurde immer schon Geschichte geschrieben. Marseille, die älteste französische Großstadt, einst von griechischen Seefahrern wegen ihrer strategischen Lage am Mittelmeer als Massilia gegründet, empfängt heute die Reisenden mit interessanten Geschichten und Geheimnissen aus zweieinhalbtausend Jahren. Selbst die französische Nationalhymne, die „Marseillaise“, hat ihren Ursprung in dieser Stadt, weil nach der Französischen Revolution, als Soldaten aus Marseille 1792 in Paris die Tuilerien stürmten und dieses kämpferische Lied schmetterten. Heute sorgen kulturelle Highlights, Ausstellungen, Festivals oder wie in diesem Jahr die Olympiade mit Wassersportevents für Aufmerksamkeit. Ganz anders sah die Situation im Jahr 1940 aus, als die mediterrane Hafenstadt zu einem Ort der Zuflucht wurde, verbunden mit der Hoffnung auf ein besseres Lebens jenseits des Ozeans oder jenseits der Pyrenäen. In die aufwühlende Geschichte von „Marseille 1940“ (C.H.Beck), nahm uns der Autor Uwe Wittstock mit, der sein Buch in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt präsentierte.

Marseille am Alten Hafen: heute eher friedlich der Blick auf  Notre-Dame de la Garde, Foto: Petra Kammann

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Mit einem Traum verabschiedet sich Stefan Bachmann aus Köln

2024, Februar 28.

„Akins Traum vom osmanischen Reich“

von Simone Hamm

Akin Emanuel Sipals Alter ego hat sich ein Mammutunterfangen vorgenommen, die Geschichte des osmanischen Reiches in einem Roman zu erzählen. Dieses alter ego (Mehmet Atesci) ist ein junger Vater, der einen großen Roman schreiben will, bei dem Jelinek und Handke durchscheinen. Ängstlich ist er nicht. Seine Frau ruft ihm nach, er solle die Feuchttücher nicht vergessen. Mit dem Elektroroller macht er sich in den Drogeriemarkt dm auf. Ein Mammutunterfangen auch für den Regisseur Stefan Bachmann, der mit der Inszenierung der Auftragsarbeit „Akins Traum“ seine Abschiedsvorstellung in Köln gibt. In der kommenden Spielzeit wird er Intendant des Wiener Burgtheaters.

Akins Traum vom Osmanischen Reich von Akin Emanuel Şipal Regie: Stefan Bachmann, Foto: Tommy Hetzel / Schauspiel Köln

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Das Vermächtnis des Professor Geh an die Stadt Bad Homburg 

2024, Februar 24.

Großherziger Nachlass für die Hölderlin-Forschung

Die Beziehung zwischen dem ehemaligen Direktor der Baden-Württembergischen Landesbibliothek, Prof. Dr. Hans-Peter Geh und Bad Homburg v. d. Höhe war eine ganz besondere. Hier hatte der hoch anerkannte Bibliotheksdirektor nach seinem Ruhestand Ende der 1990er Jahre gelebt, hier starb er am 21. September 2023. Geh war maßgeblich daran beteiligt, dass Mitte der 1970er Jahre die stadteigenen Hölderlin-Handschriften als Dauerleihgabe an die Baden-Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart übergeben wurden. Wie sehr ihm das Thema Hölderlin am Herzen lag, zeigte sich ebenfalls in seinem Nachlass. Der 89-Jährige hinterließ ein Vermächtnis, von dem auch die Kurstadt in hohem Maße profitiert. Völlig überraschend erhielt das städtische Kulturamt im vergangenen November die stattliche Summe von 50.000 Euro, die Prof. Geh der Stadt vermacht hat. Der Verwendungszweck war unmissverständlich: „Verwendung und Ergänzung der Sammlung Hölderlin im Stadtarchiv“. Als Dankeschön richtete die Stadt Bad Homburg einen Empfang in der Villa Wertheimer, dem Ort der städtischen Hölderlin-Forschung, aus, zu dem sich das Who-is-who deutscher Hölderlin-Kapazitäten eingefunden hatte.


Villa Wertheimber, Heimstätte des Hölderlin-Archivs, Foto: Petra Kammann

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Holocaust-Gedenken: Musikalische Lesung über das Ghetto Theresienstadt im Historischen Museum

2024, Januar 29.

Der Ton macht die Musik: „Ich wand’re durch Theresienstadt …“

Von Petra Kammann

Erstaunlich, wie sich ein so sachlicher Vortragsraum wie der Sonnemann-Saal im Historischen Museum Frankfurt plötzlich in einen Theatersaal verwandeln kann, wenn er von exzellenten Performern eingenommen wird wie dem Bläserquintett OPUS 45 und dem Schauspieler Roman Knižka. In der feingetunten Dramaturgie von Kathrin Liebhäuser stimmt in der musikalischen Lesung einfach alles. Die Erinnerung an das unfassbare Leid, die Hoffnungen und die künstlerische Selbstbehauptung der in Theresienstadt inhaftierten Jüdinnen und Juden ist ebenso präsent wie es die wenigen glücklichen Momente waren, wenn dort etwas zur Aufführung kam. Dazu tragen passend ausgewählte Texte von dort inhaftierten Kindern und Jugendlichen bei ebenso wie solche von Schriftstellern wie Ruth Klüger. Dass eine reale Zeitzeugin aus Theresienstadt wie Edith Erbrich (*1937) dazu im Publikum des Sonnemann-Saals saß, war am Samstag das Tüpfelchen auf dem i.

Roman Knižka, ein echter Performer und das OPUS45-Bläserquintett, Foto: Petra Kammann

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„Strata“ – Laura J. Padgetts neue Ansichten vom I. G. Farben-Haus

2024, Januar 28.

Bildnerische Überlagerungen – Umgang mit dem Erbe

Von Petra Kammann 

Die amerikanische, seit vielen Jahren in Frankfurt lebende Künstlerin Laura J. Padgett hat das vom Architekten Hans Poelzig (1869-1936) konzipierte und zwischen 1928 und 1931 errichtete I.G. Farben-Haus in seiner historischen Vielschichtigkeit in großen Detailaufnahmen fotografisch erkundet. Das auf den ersten Blick monumental wirkende lang gestreckte, leicht geschwungene Gebäude war zunächst Zentralverwaltung des I.G. Farben-Konzerns, nach Kriegsende Sitz der amerikanischen Militärverwaltung. Seit 2001 ist es Teil des neu entwickelten Campus Westend der Goethe-Universität. In der Ausstellung „Strata“ werden Padgetts Detailaufnahmen, die dort zwischen 2021 und 2022 entstanden, in der Galerie-Peter-Sillem gezeigt.

Blick durch das Fenster der Galerie in die Ausstellung „Strata“ von Laura J. Padgett, Foto: Petra Kammann

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Städel zeigt bildmächtige Werke von Honoré Daumier (Teil 1)

2024, Januar 27.

Generöses Jubiläumsgeschenk des Mäzens Hans-Jürgen Hellwig an den Städelschen Museums-Verein

Von Hans-Bernd Heier

Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Städelschen Museums-Vereins präsentiert das Städel Museum ab dem 24. Januar 2024 eine Ausstellung mit beeindruckenden Werken des französischen Künstlers Honoré Daumier. Sie sind Teil der herausragenden privaten Sammlung des Frankfurter Mäzens Hans-Jürgen Hellwig, die zu den bedeutendsten Daumier-Sammlungen außerhalb Frankreichs gehört: Das Städel Museum stellt eine Auswahl von rund 120 Werken aus Hellwigs Sammlung vor und macht sie erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich – viele von ihnen wurden noch nie ausgestellt. Als Jubiläumsschenkung geht die Kollektion vollständig im Juni 2024 an den Städelschen Museums-Verein und von diesem als Dauerleihgabe an das Städel Museum, das sie zukünftig bewahrt, erforscht und vermittelt.

Honoré Daumier „Le Passé – le présent – l’avenir“ (Die Vergangenheit – die Gegenwart – die Zukunft), 1834

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150 Jahre Hugo von Hofmannsthal

2024, Januar 25.

Geburtstagsfeier mit Buchpremiere 

Toller Auftakt für den Monat Februar: Am 1. Februar 2024 feiert das Freie Deutsche Hochstift den 150. Geburtstag des österreichischen Schriftstellers Hugo von Hofmannsthal ((1874-1929))– und das aus besonderem Grund: Hier arbeiteten bis zu ihrem erfolgreichen Abschluss im Jahr 2022 zahllose Editoren und Redakteure an der 40-bändigen kritischen Ausgabe, hier wird bis heute als weitaus größter Einzelbestand ein Großteil seines Nachlasses verwahrt. Und das Jubiläumsjahr ist verbunden mit einer vielfältigen Ausstellung im Deutschen Romantik-Museum.

Die drei Schwestern Wiesenthal tanzen (Lanner, Schubert-Walzer) auf einem Tennisplatz

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Ausstellung: Edmond Goergen „Der Blick für das Schöne“ in der Englischen Kirche in Bad Homburg

2024, Januar 14.

Hommage der Pianistin Viviane Goergen an ihren Malervater Edmond Goergen

Von Petra Kammann

Energiegeladene Pinselstriche, ausdrucksstarke Porträts, leuchtende, farbenfrohe und belebte Stadträume, lichterfüllte Szenen am Meer oder in südlicher Landschaft charakterisieren seine Bilder. Nach dramatischen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg und Rettung in allerletzter Sekunde hatte der Luxemburger Maler und Restaurator Edmond Goergen (1914-2000) seinen Blick auf das Schöne und auf die Realität gerichtet. Seine Tochter, die renommierte luxemburgisch-schweizerische Pianistin Viviane Goergen, hat anlässlich des 110. Geburtstags ihres Vaters eine Ausstellung im Kulturzentrum Englische Kirche in Bad Homburg zusammengestellt. Zur Vernissage sprach sie über ihren Vater und spielte besondere Werke der französischen Komponistin Marie Jaëll (1846-1925).

Die heute in Bad Homburg lebende Pianistin Viviane Goergen vor dem Selbstporträt ihres Vaters aus dem Jahr 1981, Foto: Petra Kammann

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