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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Oktober, 2017

„Von Frankfurt nach New York – Eric und Jula Isenburger“ im Museum Giersch

2017, Oktober 31.

Wiederentdeckung eines vergessenen Künstlerpaares

Von Hans-Bernd Heier

Eric Isenburger: Jula, 1929; Öl auf Leinwand, 80,5 x 60,3 cm; Privatsammlung; Foto: Uwe Dettmar; © Shmuel Elen, Israel

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Das neue Gehäuse der Frankfurt School of Finance & Management

2017, Oktober 30.

 

Die private Wirtschaftsuniversität Frankfurt School of Finance & Management ist von ihrem zu klein gewordenen früheren Gebäude im Frankfurter Ostend umgezogen und hat ihren neuen Campus am 26. Oktober 2017 offiziell eröffnet. In dem neuen Komplex der Hochschule studieren im laufenden Wintersemester rund 1900 junge Leute. Die Kosten in Höhe von 110 Millionen Euro für den neuen Campus hat die Hochschule nach eigenen Angaben selbst finanziert, u. a. mit dem Verkauf  ihres einstigen Stammsitzes.

Von Uwe Kammann

Der Denkmalschutz war letztlich keine Rettung. Die mächtige Scheibe der Oberfinanzdirektion, zu ihrer Entstehungszeit als Beispiel moderner Dynamik bei Fankfurter Großbauten gerühmt (und noch viele Jahre später als besserer Beleg für frühe 50er-Jahre-Reinheit zitiert) steht nicht mehr. Lediglich ein vorgelagerter Rest ist an der Adickesalles noch zu sehen, schräg gegenüber der Deutschen Bibliothek: ein beschwingt auf Stelzen gesetzter Pavillon.

↑ Schlüsselübergabe durch den Leiter Prof. Udo Steffens mit Vertretern von Studenten aus 5 Kontinenten
↓ Der neue Campus der Frankfurt School mit dem 50er Jahre-Pavillon  

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Susanne Pfeffer zum 1. Januar 2018 neue Direktorin des MMK

2017, Oktober 28.

Von Erhard Metz

Was könnte der schönste Leitungs-„Job“ des Frankfurter Kulturlebens sein – die Direktion von Städel Museum, Liebieghaus? die Intendanzen der weltweit renommierten Oper Frankfurt oder des vom begeisterten Publikum ausgelasteten Schauspiels? die Direktion des Museums für Moderne Kunst MMK mit dem von Hans Hollein einzigartig gestalteten Mutterhaus („Tortenstück“) MMK1, dem MMK2 im Frankfurter Bankenviertel und dem MMK3 im neu-altstadtnahen ehemaligen Zollamtssaal? Am Ende, wenn man denn überhaupt so fragen dürfte, letztgenannter?

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„Axel Hütte. Night and Day“ im Düsseldorfer Museum Kunstpalast

2017, Oktober 28.

Düsseldorfer Fotoschule: Phänomene des Sehens

von Angelika Campbell

Meine chinesische Freundin Jade fotografiert gern. Und sie will deutsche Kultur kennen lernen. Also auf zur Ausstellung „Axel Hütte. Night and Day“ im Düsseldorfer Museum Kunstpalast. Andächtig steht sie vor dem großformatigen Werk „Rio Negro 2 – Brazil“ „Es ist wie Traum“, sagt sie. Tatsächlich, die Arbeiten des Fotokünstlers, der als Meister der zeitgenössischen Landschaftsfotografie gilt und uns Bilder von allen Kontinenten mitgebracht hat, strahlen eine unwirkliche, geradezu träumerische Faszination aus, obwohl sie doch durchaus reale Motive abbilden. Die aber wurden bildnerisch mit den Mittel der Fotografie auf eine Art und Weise erfasst, dass sie fast wie aus einer anderen Welt scheinen.

Axel Hütte, Rio Negro-2, Brasil, 1998 C-Print, 187 x 237 cm © Axel Hütte

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Absolventenausstellung 2017 der Städelschule (2) – Leda Bourgogne, Richard Nikl, Julia Zabowska, Felix Muffin Bolze

2017, Oktober 27.

Von Erhard Metz

Zwei „frischgebackene“ Absolventinnen und zwei ebensolche Absolventen der Städelschule möchten wir heute vorstellen, zwei von ihnen vertreten erweiterte, im Grunde dennoch eher klassische Positionen, die beiden anderen bewegen sich auf dem Feld eher konzeptueller und experimenteller Arbeiten. Allen gemeinsam ist ein kategorien- und spartenübergreifendes künstlerisches Denken und Arbeiten mit zum Teil performativen Elementen: Malerei greift beispielsweise in den Raum, Bildhauerei enthält teilweise malerische Akzente. Wir beginnen mit der diesjährigen Gewinnerin des Absolventenpreises (FeuilletonFrankfurt berichtete) Leda Bourgogne aus der Klasse von Judith Hopf.

Das dreiteilige Ensemble: (links) Ventilation Baby 1, (rechts) Ventilation Baby 2, jeweils gebleichter Samt auf Holz, Acryl, Aluminium; (oben) Polie, Plastik, verchromtes Metall, Aluminium; (ganz rechts) Spinal Cord, Kreide auf handgeschöpftem Papier

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Wunsch und Wirklichkeit – Der Einfluss der Fotografie auf das Porträt im Clemens Sels Museum

2017, Oktober 26.

Und ab sofort dort auch Instagram, Snapshot und Facebook…

Von EA van den Hoogen

Wir wissen alle, dass Kunst nicht Wahrheit ist. Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit begreifen lehrt, wenigstens die Wahrheit, die wir als Menschen begreifen können. Der Künstler muss wissen, auf welche Art er die anderen von der Wahrhaftigkeit seiner Lügen überzeugen kann.“ sagt Pablo Picasso im Jahr 1923.

 ↑ Felix Vallotton, Gabrielle Vallotton en robe jaune – Gabrielle Vallotton im gelben Kleid, 1908, Öl auf Leinwand, Clemens Sels Museum Neuss

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Die neue IWC Präsidentin Béatrice Portoff

2017, Oktober 25.

Weltbürgerin mit Bodenhaftung 

Mehr als 500 Frauen aus über 54 Nationen pflegen im gemeinnützigen International Women’s Club Freundschaften und engagieren sich sozial. Und dies schon seit mehr als 70 Jahren. Religiös und politisch sind sie unabhängig. Die Mitglieder des Clubs sehen sich dem gemeinsamen Ziel verpflichtet, menschliches und kulturelles Verständnis füreinander zu fördern. Seit der Jahresmitte gibt es für ein Jahr lang eine neue Präsidentin, die Französin Béatrice Portoff.

Petra Kammann wollte Näheres über sie erfahren.

Béatrice Portoff in ihrer Wiesbadener Wohnung                 Foto: Petra Kammann

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„Het Vlot –Triennale“ in Ostende – Das Floß der Medusa inspiriert zeitgenössische Künstler

2017, Oktober 24.

Wie ein Floß auf dem Meer – Über Schiffbruch und Kreativität

Jan Fabre hat seine Künstlerfreunde mit ihren Werken an die Küste gebeten…

Petra Kammann hat sich in Ostende einige der neuesten Produktionen zeitgenössischer Künstler angesehen

Die webähnlich vernetzte Installation „Uncertain journey“ der japanischen Künstlerin Chiharo Shiota, 2017

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Künstlerduo Daniel Dewar & Grégory Gicquel: „The Mammal and the Sap“ in der Ausstellungshalle Portikus

2017, Oktober 23.

Von Erhard Metz

„Gelsenkirchener Barock“ – ein Spottwort für einen Möbelstil der Wirtschaftswunderzeit der jungen Bundesrepublik, für ein Mobiliar, seinerzeit beliebt bei einer kleinbürgerlich-spießigen Aufsteigerkultur im von der Kohle- und Stahlindustrie geprägten „Kohlenpott“, dem Ruhrgebiet also. Diese Möbel, zum Teil im sogenannten „altdeutschen“ Stil bzw. was man dafür hielt, waren durchaus von oft hoher materieller Qualität, aus Massivholz, vorwiegend Eiche, auch bei industrieller Fertigung aus dem Vollholz gefräst und geschnitzt, sauber verarbeitet und entsprechend teuer. Das Bildungsbürgertum betrachtete schon damals diesen Stil als Kitsch, der vor allem der Bauhaus- und Werkbundkultur ein Greuel war und bis zur Stunde ist.

Was wir – noch bis zum 12. November 2017 – in der zur Städelschule gehörenden Ausstellungshalle Portikus auf der Frankfurter Maininsel sehen und bewundern können, ist vom Künstlerduo Daniel Dewar & Grégory Gicquel sicher nicht als Persiflage auf jenen Möbelstil gedacht, das wäre – auch wenn sich beim Betrachter auf den ersten Blick ein solcher Eindruck einzustellen vermag – wesentlich zu kurz gegriffen. Vielmehr setzen sich die beiden Künstler zum einen mit klassischen Formen der Skulptur und mit traditionellen handwerklichen Techniken – hier der Holzbildhauerei und -schnitzerei – auseinander. Noch mehr geht es ihnen aber, wie bereits der Titel der Ausstellung „The Mammal and the Sap“ (Das Säugetier und der Saft) anklingen läßt, um eine Auseinandersetzung mit dem Menschlichen und dem Tierischen, mit dem Lebenssaft, der beide ebenso wie die Vegetation und damit auch alles lebendige Holz in vielfältiger Weise durchfließt – wobei dies alles als Metapher für das Verhältnis zwischen Bildhauer und bildhauerischem Material verstanden werden kann.

Oak dresser with harnessed oxen, 2017, Eiche, 141 x 135 x 100 cm (Totale und Detail)

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45. Römerberggespräche: Was soll das Theater?

2017, Oktober 21.

Über die Zukunft der Städtischen Bühnen – „Die Stadt muss sich bekennen“

Ein Beitrag von Uwe Kammann

Mehr als 50 Jahre waren Frankfurts Städtische Bühnen Schauplatz zahlloser Inszenierungen und erlebten denkwürdige Auseinandersetzungen. Nun ist das Bauwerk, die „Theaterdoppelanlage“, die Schauspiel und Oper umfasst, marode. Wie soll es weitergehen? Neubau oder Sanierung? Von dem Tag an, an dem die möglichen Kosten bekannt wurden, wurden leidenschaftliche und kontroverse Debatten geführt. Da stellte sich nicht nur  die Frage nach dem Standort am Willy-Brandt-Platz, sondern auch nach der gesellschaftlichen Position des Theaters. Welche Aufgaben sollen Schauspiel und Oper in Zukunft haben? Die Römerberggespräche wollten in der Diskussion erkunden, welche Gestaltungschancen derzeit bestehen.

Die Doppelanlage: Oper und Schauspiel unter einem Dach 

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