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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für April, 2017

Jutta Heun: „Riesinnen leben länger“ – Zeichnungen in der Gießener Galerie Unterer Hardthof

2017, April 14.

Von DeDe Handon
(Ansprache zur Ausstellungseröffnung am 9. April 2017)

Jutta Heun lebt als freischaffende Künstlerin in Frankfurt am Main und in Malaga. Der Farbstift ist ihr bevorzugtes Zeichenmittel, mit dem sie sich auf die Suche macht, nach Riesinnen, die länger leben – hier sechs an der Zahl.

Jutta Heun (li.) und DeDe Handon, Ausstellungseröffnung, Foto: Erhard Metz

– Riesin I – und – Riesin II -, 2015, Farbstift und Bleistift auf Papier, 220 x 150 cm und 230 x 150 cm; Fotos: Christof Heun

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Magritte. „Der Verrat der Bilder“ in der Schirn.

2017, April 13.

Es ist, was es ist, nicht! Das gedanklich-malerische Spiel um Schein und Sein.
Das aus den großen internationalen Museen und Privatsammlungen zusammengetragene Œuvre des belgischen Künstlers Magritte ist bis zum 5. Juni 2017 in der Frankfurter Schirn zu sehen. Eine gute Gelegenheit, die anstehenden Feiertage für einen Ausstellungsbesuch zu nutzen.

Von Petra Kammann

Eingang zur Magritte-Ausstellung in der Frankfurter Schirn Weiterlesen

Feliz Pascua de Resurrección! Fröhliche Auferstehung – Die Semana Santa auf Teneriffa

2017, April 12.

Von Elke Backert

Welche Bedeutung hat Ostern in Deutschland? Ostern hierzulande ist etwa so wie Weihnachten zu einem weltlichen Fest der Geschenke geworden und zu zwei zusätzlichen Feiertagen, Karfreitag und Ostermontag – zumindest für alle Kinder, die es nicht nur auf Osterhasen und Schokoladen-Ostereier abgesehen haben. Äußerst religiöse Christen werden noch zur Kirche gehen, Christi Kreuzigung betrauern, an Karfreitag Fisch und kein Fleisch essen und Ostersonntag Christi Auferstehung begrüßen.

Im katholischen Spanien ist das ganz anders. Man begeht ab Palmsonntag eine ganze Woche die Karwoche, in Spanien Semana Santa genannt, Heilige Woche.

Christus am Kreuz, mit den zwei anderen Gekreuzigten Weiterlesen

Liebe Leserinnen und Leser,

2017, April 11.

Dinge bleiben nicht wie sie sind. Sie haben es gestern im Beitrag von Erhard Metz gelesen. Auch FeuilletonFrankfurt ist davon nicht ausgenommen. 

 Alte und neue Facetten im Spiegel – die neue Altstadtbebauung 

Nun, geht es denn um die Wurst? Nein, keine Sorge, nicht um das global bekannte legendäre Frankfurter Würstchen, sondern es geht ums Ganze, das in Frankfurt nicht so leicht zu haben ist und um das man sich immer wieder bemühen muss… Schließlich hat das Ganze hier viele Facetten. Man muss nicht bei Google Maps nachschauen, um sagen zu können, wo man sich gerade befindet. Denn wir haben es in Frankfurt nicht mit einer eindimensionalen Stadt zu tun, deren Einkaufsstraßen mit denen anderer Innenstädte zum Verwechseln ähnlich wären. Neben den zahlreichen Hochhäusern, den römischen und mittelalterlichen Relikten gibt es in Frankfurt außerdem auch noch viel lebenswerte Natur und Grün in den Parkanlagen und an den Ringen.

Weil Frankfurt in der Mitte des Landes liegt und am Fluss sich hier immer schon die Handelswege kreuzten, haben hier nicht allein die verschiedensten Völker, sondern auch die kriegerischen Auseinandersetzungen ihre unverwechselbaren Spuren hinterlassen, nicht zuletzt auch die unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten oder Weltanschauungen. Das strahlt bis in die Gegenwart aus. Eine weitere Grunderfahrung: In der Mainmetropole blieb nie ein Stein auf dem anderen, was den Vorteil hat, dass die Menschen voller Energie sind, um Neues anzupacken und daher immer alles in Bewegung ist. Die urbane Silhouette bringt es an den Tag. Die Stadt lebt. Und auch das sollte in FeuilletonFrankfurt kommentiert werden.

Eine Geschichte der Transformation: William Forsythe. Der Ruhm seiner Tanztruppe reichte weit über Frankfurt hinaus. Der Choreograph stellte zuletzt als Künstler „The fact of matter“ im MMK aus 

Mit dem Wandel verbunden war auch immer eine stetige Herausforderung für die Stadtgesellschaft wie für die Kultur, nicht nur für die legendäre alte oder die Neue „Frankfurter Schule“. Der das alltägliche Leben prägende Kultureinfluss hat im gesamten Rhein-Main-Gebiet die Lebensart bestimmt, die sich kontinuierlich weiterentwickelt hat.

Transformation spiegelt sich auch in den Bauten verschiedenster Epochen, die man in Frankfurt allüberall vorfindet, wie etwa in der Struktur des gerippten Glases fürs „Stöffche“, dem anderswo wenig geschätzten Ebbelwoi: So ist der zeitgenössische Turm am Mainufer durch die charakteristische Rippenstruktur des Apfelweinglases gekennzeichnet. Gewissermaßen unterirdisch hingegen befinden sich die römischen Fundamente in unmittelbarer Nähe zum alten und neuen Römer aus den Fünfzigern. Im durch den Krieg ebenso zerstörten wie wiederaufgebauten Dom wurden einst die Kaiser gekrönt, während in der protestantisch-schlichten Paulskirche die erste Demokratie ausgerufen wurde und heute alljährlich der renommierte Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und alle drei Jahre der Goethe-Preis der Stadt Frankfurt verliehen wird. Welche deutsche Stadt kann das schon von sich behaupten? Aber hier scheint auch die Grundregel zu herrschen: aus Alt mach Neu, und aus Neu mach Alt. Tradition muss sein, Innovation unbedingt aber auch. Davon lebt die Stadt, in der heute Menschen aus 180 Nationen friedlich miteinander leben.

Naxos-Halle: Willy Pramls Inszenierung vom Kleist-Drama „Das Erdbeben in Chili“ 

Brücken wie der Eiserne Steg schlagen Verbindungen zum traditionsbewussten Frankfurt

Das gilt sowohl für die in Deutschland unvergleichliche Hochhausszene wie auch für die Neu-/Altbebauung der ehemaligen Altstadt. Am Main drängen sich hibbdebach die Hochhaustürme und dribbdebach reihen sich die einstigen Patrizierhäuser des endenden 19. Jahrhunderts, umgestaltet als zeitgenössische Museen, wie Perlen an einer Kette. Kurzum: Vor dieser Kulisse der Gegensätze konnte sich hier auch die Kultur in den verschiedensten Ausprägungen hervorragend entwickeln. Die Museen sind bestens aufgestellt, auch wenn inzwischen einige profilierte Museumsleiter wie Max Hollein und Susanne Gaensheimer leider die Stadt verlassen (haben), Oliver Reese für seine Theaterarbeit die Hauptstadt vorzieht und die erfahrene Cineastin und Direktorin Claudia Dillmann sich aus dem Filmmuseum demnächst zurückzieht. Da bedarf es schon ein paar kluger Köpfe, die Karten sinnvoll neu zu mischen, damit das Renommee, das diese Persönlichkeiten für die Stadt erarbeitet haben, gehalten wird.

Das EZB-Gebäude über der alten Großmarkthalle

Mit dem im wahrsten Wortsinn herausragenden Bau der EZB von Coop Himmelb(l)au, verbunden durch einen Keil, der in die frühere Großmarkthalle von Martin Elsässer getrieben wurde, verwandelte sich das Ostend. Und hinter der Messe entstand das neue Europaviertel. Das ungeliebte Offenbach, in das sich viele Kreative zurückgezogen haben, weil ihnen die Mieten in Frankfurt zu teuer geworden sind, ist auch dabei, „Neuland“ oder „Arrival City“ zu werden. Ernst May, der Begründer des Neuen Frankfurt in den 20er/30er Jahren, hätte seine helle Freude gehabt, daran mitzuwirken. Bei allen Investitionen in Immobilien aber möge Justitia vor dem Römer stets die Waage halten, damit die gewachsene Stadtgesellschaft nicht auseinanderdriftet. Die aktuellen Herausforderungen sind groß und die globale Welt ist bestens vernetzt. Das soziale Gleichgewicht – so haben wir vor allem an verschiedenen europäischen Orten in den letzten beiden Jahren erlebt – ist nicht so leicht zu halten.

Städel-Direktor Philipp Demandt und Kulturdezernentin Ina Hartwig

Vielleicht ist Frankfurt aber auch eine der Städte in Deutschland, die fremde Menschen immer wieder neu willkommen heißen. Schon der prächtige Bahnhof vom Ende des 19. Jahrhunderts, gekrönt von der Figur des Atlas, zeugt davon. Dass diese Weltoffenheit heute auch im Theater inszeniert wird, ist nur einer der Aspekte. Ob wir es „schaffen“, all diese Erfahrungen zu integrieren, das hängt nicht allein von uns selbst ab. Wir sind angewiesen auf die Kooperation im Team und darauf, dass jemand mit uns an einem Strang zieht.

Das trifft auf mich als neue Herausgeberin ebenso zu wie auf die Leser und Leserinnen, Autorinnen und Autoren wie auch auf die Kultur-Institutionen, Stiftungen und die kreative Off-Szene, die vieles antizipiert, was uns künftig beschäftigen wird. Ihnen allen möchte ich für das Wohlwollen FeuilletonFrankfurt gegenüber herzlich danken, allen voran aber dem bisherigen Herausgeber und Autor Erhard Metz, der über 10 Jahre mit großem Engagement und Geschick dieses wichtige Online-Magazin für Frankfurt aufgebaut und geführt hat. Es war eine großartige Leistung. Das Ihnen vertraute Layout haben wir leicht modifiziert. Glücklicherweise wird er uns auch weiterhin noch als Autor erhalten bleiben ebenso wie die bisherigen Mitarbeiter und Autoren. Ich danke ihm für das Vertrauen, das er in mich gesetzt hat, und wünsche mir, dass wir es mit vereinten Kräften auf weitere zehn Jahre bringen, wenn wir das vielfältige kulturelle Geschehen in der internationalen Stadt Frankfurt, dem Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus kommentieren. Schenken Sie uns weiterhin Ihre Aufmerksamkeit und bleiben Sie FeuilletonFrankfurt weiterhin gewogen.

Herzlichst, Ihre

Petra Kammann

Fotos: P. Kammann

FEUILLETONFRANKFURT künftig in neuer Herausgeberschaft

2017, April 9.

Liebe Leserinnen und Leser,

das Kultur-Magazin FEUILLETONFRANKFURT feiert in diesen Wochen seinen zehnten Geburtstag. Bereits im Gründungsjahr 2007 begann ich, das inhaltliche, anfangs noch unbestimmte Angebot auf einen künftigen Schwerpunkt „Bildende Künste“ hin auszurichten – beginnend mit Berichten über die Frankfurter Westend Galerie und die Frankfurter Heussenstamm-Galerie. Die „Frankfurter Neue Presse“ wurde noch im gleichen Jahr auf den Blog aufmerksam und veröffentlichte in der Rubrik Computer und Internet ein Porträt des Angebots in seiner damaligen Form. Es folgten Berichte über Maler wie Viktor Naimark oder Michael Franke sowie die Malerin Fides Becker und die Skulptur- und Installationskünstlerin Heide Weidele, aber auch über die Dürer-Ausstellung im Städel Museum oder die Präsentation des fotografisch-textlichen Werkes von Taryn Simon im Museum für Moderne Kunst.

Besonders Fides Becker und Heide Weidele ermutigten mich alsbald, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, beiden gebührt dafür mein besonderer Dank. Bedanken möchte ich mich auch bei Ihnen allen, liebe Leserinnen und Leser, liebe Künstlerinnen und Künstler, für Ihr Vertrauen und Ihre Treue in den zurückliegenden zehn Jahren.

Seit 2007 hat das Magazin eine durchaus fulminant zu nennende Entwicklung genommen, bei der viele neue Sparten wie z.B. Oper, Schauspiel oder Kulturreisen hinzukamen. Das „art kaleidoscope“ der Stadt Frankfurt empfahl FEUILLETONFRANKFURT in seiner Ausgabe 1/2013. Zahlreiche hochqualifizierte Autorinnen und Autoren konnten gewonnen werden.

Zehn Jahre FEUILLETONFRANKFURT geben neben dem Dank für das Erreichte nunmehr Anlass, das Angebot unter neuer Herausgeberschaft weiterzuführen und weiterzuentwickeln und auch zusätzlichen Themenfeldern zu öffnen.

In diesen Tagen übernimmt die Kulturjournalistin Petra Kammann die Aufgabe der Herausgeberin. Ich selbst bleibe dem Magazin auch künftig als Autor verbunden.

Die künftige Herausgeberin Petra Kammann und Erhard Metz, Foto: Uwe Kammann

Petra Kammann wuchs in Düsseldorf auf. Dort studierte sie deutsche, französische und italienische Literatur sowie Philosophie mit dem Erstem Staatsexamen als Abschluss. Bei Studienaufenthalten in Frankreich und Italien befasste sie sich intensiv mit Kunstgeschichte.

1978 zog sie mit ihrem Mann, dem Medienjournalisten Uwe Kammann, nach Frankfurt. Dort arbeitete sie zunächst für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, legte ihr Zweites Staatsexamen ab und arbeitete bis zur Geburt ihres Sohnes als Gymnasiallehrerin. Später entwickelte und realisierte sie als Redakteurin das „gep-Buchmagazin“ für das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik.

Es folgten 15 intensive Berufsjahre als Chefredakteurin des vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels herausgegebenen Magazins „BuchJournal“, das sie um eine von ihr konzipierte und realisierte Buch-Beilage für die „Süddeutsche Zeitung“ und den Züricher „TagesAnzeiger“ erweiterte. Das Jahr 2005 führte zu einem Ortswechsel wieder nach Düsseldorf, weil ihr Mann zum Direktor des Grimme-Instituts (u.a. Veranstalter des renommierten Grimme-Preises) berufen wurde. Zuvor hatte sie in Frankfurt als Herausgeberin und Chefredakteurin von „Frankfurt International“, einem zweisprachigen Journal für urbane Kultur, noch einen neuartigen publizistischen Akzent gesetzt.

In Düsseldorf war Petra Kammann Herausgeberin und Chefredakteurin der Zeitschrift „…IN RHEINKULTUR – Journal für Kultur, Kommerz & Lebensart an Rhein und Ruhr“, außerdem schrieb sie Reiseführer. Sie übernahm die Leitung des Benrather Kulturkreises mit den Schwerpunkten Kunst und Literatur und organisierte im Benrather Schloss Ausstellungen mit zeitgenössischen Künstlern.

Bis heute engagiert sie sich im Vorstand des Deutsch-französischen Kreises Düsseldorf, wo sie den „Prix AbiBac“ auf den Weg brachte, dessen Juryvorsitzende sie auch ist. Gemeinsam mit Nele Löw Beer veröffentlichte sie das beliebte „Frankfurt-Quiz“ (Grupello Verlag).

Seit 2014 sind Petra Kammann und ihr Mann wieder in Frankfurt ansässig, wo sie ein Redaktionsbüro aufbaute. Von dort kommentiert sie mit ihrem weitverzweigten Netz an Autoren und Künstlern in verschiedenen Publikationen das kulturelle Leben in der Rhein-Main-Region wie auch darüber hinaus. FEUILLETONFRANKFURT ist sie bereits seit Dezember 2014 als Autorin von über 80 Artikeln verbunden.

All das zeigt: FEUILLETONFRANKFURT wird auch in Zukunft in bester journalistischer Qualität über die reiche Kulturlandschaft in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet berichten, mit offenem Blick über dessen Grenzen.

Ich selbst werde über meine Beiträge in FEUILLETONFRANKFURT hinaus meine persönliche Web-Präsenz „www.erhard-metz.de“ beibehalten und Sie gegebenenfalls mit anders gearteten Inhalten überraschen.

Sie erreichen FEUILLETONFRANKFURT wie bisher schon unter der Web-Adresse www.feuilletonfrankfurt.de. Während der Umstellungsphase könnte es hier und da zu Problemen bei der Erreichbarkeit kommen. Insbesondere empfiehlt es sich, vorhandene Favoriten- bzw. Lesezeichenlisten sowie Links auf Beiträge von „www.feuilletonfrankfurt.de…“ auf „www.feuilletonfrankfurt.de…“ umzustellen.

Nun bitte ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, FEUILLETONFRANKFURT auch in Zukunft die Treue zu bewahren – die künftige Herausgeberin Petra Kammann wird Sie mit neuen interessanten Themen und Sujets begrüßen!

Herzlich
Ihr
Erhard Metz

 

„Francfort en français / Frankfurt auf Französisch“ I

2017, April 7.

 

Der Ehrengastauftritt Frankreichs auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse (11. bis 15. Oktober 2017) bildet den Höhepunkt eines französischen Kulturjahrs in ganz Deutschland mit einem vielfältigen und spartenübergreifenden Programm, das gemeinsam mit dem Institut français Deutschland umgesetzt wird. Bundesweit werden 2017  mehr als 350 Veranstaltungen unter dem Label „Francfort en français / Frankfurt auf Französisch“ stattfinden: Theater, aktuelle Musik, Bildende Kunst, Kino, Literaturbegegnungen und vieles mehr mit 250 beteiligten KünstlerInnen und 75 französischsprachigen Autoren und Autorinnen. Folge 1

Von Petra Kammann

Leipzig: Zur feierlichen Eröffnung der Leipziger Buchmesse wurde bereits am 22. März der französische Schriftsteller Mathias Enard für seinen großartigen Orient-Roman „Kompass“ mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet, für den er 2015 in Frankreich den Prix Goncourt erhielt. Aber auch so bekannte französischsprachige Autoren wie der Friedenspreisträger Alfred Grosser, Guy Delisle, Marie Darrieussecq und Karim Miské hatten dieses Jahr ebenfalls Termine auf der Leipziger Buchmesse.

 

Festakt anlässlich der Eröffnung der Leipziger Buchmesse, Verleihung des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung an Mathias Enard, Gewandhaus Leipzig. „Le Mensch“ – Das neue lesenswerte Buch des diskussionsfreudigen Politologen Alfred Grosser ist von ungebrochener Aktualität Weiterlesen

Barbara Feuerbach: „von Geblüth“ in der Galerie ARTE GIANI

2017, April 5.

Von Erhard Metz

Vorsicht vor Barbara Feuerbach: vielleicht ist man ja selbst demnächst an der Reihe, dass man sich in einem Reigen ihrer Porträts wiederfindet: Denn sie knüpft sich in ihrem malerischen Schaffen einen nach dem anderen Typus von homo sapiens vor. Warum sollten nach „Eva und Adam“ (man beachte die Reihenfolge!) und den Märchenfiguren der Gebrüder Grimm, nach den „Bestäubern“ und „Dunkelmännern“, nach „Lipstick“-Mädels, „Flintenweibern“, „Badenixen“ und „Tanzpaaren“ nicht auch einmal Kuratorinnen und Kuratoren, Galeristinnen und Galeristen, gar die über ihre Kunstwerke schreibende journalistische Zunft der „spitzen Federn“ von der Künstlerin malerischem Blitz getroffen werden? Gerade letztere also sollten sich vor Barbara Feuerbachs „spitzem Pinsel“ in acht nehmen. Was also tun? Nur Gutes über sie schreiben? Das aber tun wir ohnehin von Herzen und Verstand und noch dazu sehr gerne, weil Barbara Feuerbach eine grossartige Malerin ist!

Heuer hat sie sich in den 62 in der Galerie ARTE GIANI leider nur noch bis zum kommenden Freitag ausgestellten Arbeiten des titelgebenden „Geblüths“ angenommen, der Kaiserinnen und Kaiser also, der Prinzessinnen und Prinzen, in ihrer unnachahmlichen Art mit listigem Augenaufschlag und mit der ihr eigenen liebevollen, pointierten, doch nie verletzenden Ironie. Wobei die männliche Spezies nicht immer ganz so gut wegkommt wie die weibliche, stets aber ohne feministischen Überbau und ideologiebesessenes Tamtam. Das Ironische in ihren Bildern anzuschauen gerät so nicht nur zur klammheimlichen, sondern zu einer Freude und Lust, zu der man sich offen bekennen kann.

↑↓ Aus der Serie „Die Kaiser aus dem Kaisersaal im Römer“, Tusche, Ölkreiden, Collage, jeweils gerahmt 62 x 44,5 cm; Fotos © Barbara Feuerbach


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„Füsslis Nachtmahr. Traum und Wahnsinn“ im Frankfurter Goethe-Museum

2017, April 3.

Sublime Lust am Schrecken

Von Hans-Bernd Heier

„Der Nachtmahr“ ist Johann Heinrich Füsslis berühmtestes Gemälde. Von dieser Ikone der Schauerromantik hat der Schweizer Maler drei Fassungen gefertigt. Als die erste Fassung von 1781 in seiner Wahlheimat England in der Royal Academy London gezeigt wurde, löste das Bild, in dem Grauen und unverhüllte Erotik aufeinandertreffen, zunächst einen handfesten Skandal aus. Aber die Ausstellung brachte dem „wild Swiss“ auch einen Sensationserfolg ein.

Johann Heinrich Füssli: „Der Nachtmahr“, Öl auf Leinwand, 1790/91; Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum; Foto: David Hall Weiterlesen

„Patina der Zeit“: Fides Becker im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte

2017, April 2.

Von Brigitta Amalia Gonser

Seit 2010 bietet das Institut für Stadtgeschichte Frankfurter Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke in musealem Rahmen öffentlich zu präsentieren. Bis 18. Februar 2018 ist nun Fides Becker mit einer repräsentativen Auswahl ihres Schaffens der Jahre 2009 bis 2015 unter dem Motto „Patina der Zeit“ in den Foyers des Instituts für Stadtgeschichte im Karmeliterkloster zu sehen.

Büste, 2010, Acryl und Eitempera auf Leinwand, 55 x 40 cm Weiterlesen