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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

„Contre Jour“: Fides Becker in der Galerie Heike Strelow

Von Erhard Metz

Ein Blick genügt und man ist sich gewiss: es ist Fides Becker! Und doch: Es ist immer wieder anders und neu.

Es ist dies das Geheimnis der bekannten Malerin und Künstlerin der im Haus des AtelierFrankfurt ansässigen Galerie Heike Strelow. Und es ist dies das Geheimnis des bereits seit langem anhaltenden Erfolgs der Frankfurterin, die inzwischen in Berlin lebt und arbeitet, ihrer alten Heimat aber gleichwohl verbunden bleibt.

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Contre Jour, 2015, Acryl und Eitempera auf Leinwand, zweiteilig (Abbildung ein Teil), je 115 x 165 cm

Die fantastische Ausstellung mit grossen wie auch recht kleinen – und für eigentlich alle Geldbeutel erschwinglichen – , in Acryl und Eitempera auf Leinwand gemalten Formaten läuft noch am heutigen Freitag bis 18 Uhr und am morgigen Samstag, den 19. Dezember, bis 15 Uhr (es soll ja Menschen geben, die für ihre Liebsten immer noch kein passendes Weihnachtsgeschenk gefunden haben).

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Mollig, 2015, Acryl und Eitempera auf Leinwand, 80 x 50 cm

Schon immer hatten viele Arbeiten der virtuosen Malerin einen gewissen erotischen „Touch“. Dominierten früher etwas narzisstisch blickende und sich bewegende, oft in Rokokogewänder gekleidete Damen das Bildgeschehen, so sind seit einer Reihe von Jahren menschliche Gestalten aus ihren Werken verschwunden – und sind dennoch anwesend! Durch Kleidungsstücke nämlich, auch durch Mobiliar. Garderoben, die oft zwischen Ober- und Unterbekleidung oszillieren. Eine Jacke, die noch warm, nach Parfüm duftend und eben erst ausgezogen anmutet. Möbel wie etwa ein aufgedecktes, ebenfalls noch warmes, erst vor kurzem von Liebenden verlassenes Bett. Ein Sofa, belegt mit Kleidung und einem Paar Schühchen, davor ein Paar Stiefelchen, die Dame ist vielleicht gerade zur Körperpflege ins Bad entschwunden. Ein winziges Fussbänkchen, in Frankfurt „Schawellche“ genannt, mit einer Schublade, die der Betrachter nur allzu gern öffnen möchte, um etwas verborgenes Erotisches darin zu entdecken.

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Die Verwandlung, 2014, Acryl und Eitempera auf Leinwand, 28 x 24 cm

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↑ I love you, 2015, Acryl und Eitempera auf Leinwand, 40 x 45 cm
↓ Guck mal, 2015, Acryl und Eitempera auf Leinwand, 18 x 32 cm

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Und immer wieder die Polster mit Knopfheftung auch im kleinen Format – altmeisterlich in der Anmutung! Honi soit qui mal y pense … wer könnte in „I love you“ nicht unschwer unbekleidete weibliche Körper entdecken? Oder in „Guck mal“ ein Symbol für die Zweigeschlechtlichkeit des Lebens?

„Contre Jour“: Fides Becker, Galerie Heike Strelow, bis 19. Dezember 2015

Abbildungen © Fides Becker; Fotos: FeuilletonFrankfurt

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