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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Salon Hansa aus Berlin zu Gast im Kunstverein Familie Montez mit Benefizkonzert

„Um Fleisch auf die Nerven zu bekommen“

– so lautet der vielversprechende Titel der Ausstellung im Kunstverein Familie Montez in den Bögen unter der Honsellbrücke, die am 19. Juli 2015 zu Ende geht – aber, tags zuvor, am 18. Juli, gibt es dort erst noch ein besonderes Ereignis, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte! Dazu unten mehr.

Von Erhard Metz

Diese Ausstellung „hat es in sich“, denn: Kunstwerke im Versicherungswert von – das verraten wir jetzt besser nicht so genau, nur so viel sei vermerkt: sechsstellig ist er schon – sind im Kunstverein Familie Montez unter den inzwischen bekanntesten Brückenbögen Frankfurts zu sehen und – zum Teil – auch zu erwerben.

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Der „Salon Hansa“ aus Berlin ist zu Gast unter der Honsellbrücke. Dahinter verbirgt sich der Künstler, Kurator und Ausstellungsmacher Hansa Wißkirchen, und Familie Montez-Chef Mirek Macke ist natürlich als dessen Partner mit von der Partie. Namhafte – und inzwischen durchaus „teure“ – bundesweit wie bereits auch international bekannte Kunstschaffende sind dort mit unterschiedlichsten Positionen vertreten. Eine nicht alltägliche Werkschau also. Vielleicht macht sich unter manchen noch nicht so „teuren“ heimischen Künstlerinnen und Künstlern hier und dort ein gewissen Murren darüber vernehmbar, denn „Familie Montez“ sollte sich primär, wenn nicht von der ursprünglichen Zielsetzung her ganz und gar, der ureigenen, will sagen Off-space-Kunstszene, verpflichtet fühlen. Aber was heisst denn schon: „Off-space“? Arbeiten, Positionen, die – jedenfalls derzeit – noch nicht „marktgängig“ sind, was immer das heissen mag, aber deshalb doch nicht minder interessant, beachtenswert und „wertvoll“? Diese Fragen werden uns, wie bisher so auch in Zukunft, immer wieder beschäftigen.

Wir präsentieren hier ein kleines „Bilderbuch“ aus einigen ausgewählten Werken, es soll zum Kommen, Schauen und Kaufen (denn allein von Ausstellungen und Leihgaben lebt’s sich schlecht als Künstler) anregen.

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Alexander Iskin (1990 in Moskau geboren, als Autodidakt Aneignung malerischer Techniken und Entwicklung einer eigenen künstlerischen Sprache), Electra, 2014, Öl auf Leinwand, 180 × 220 cm

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Lea Asja Pagenkemper (geboren 1976 in Berlin, Studium an der Universität der Künste Berlin als Meisterschülerin von Professor Georg Baselitz), aus der Serie Sunset Painting

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Sascha Boldt (1974 in Bremen geboren, Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, u.a. bei Professor Albert Oehlen, Akademiebrief mit Ehrentitel), Star’ting, 2012, Acryl and ashcoal on nettle, 150 x 90 cm

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Michael Kunze (1961 in München geboren, Studium an der Akademie der Bildenden Künste, München)

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Gregor Hildebrandt (geboren 1974 in Bad Homburg, Studium an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und an der Hochschule für Künste, Berlin)

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Frank Bauer (1964 geboren in Recklinghausen, Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, Meisterschüler von Professor Gerhard Richter)

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Marcus Wittmers (geboren 1973 in Müggelheim, Ausbildung zum Steinbildhauer, Studium an der Kunsthochschule Berlin Weißensee bei den Professoren Inge Mahn und Berndt Wilde)

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Eva Räder (Studium der Philosophie an der Freien Universität Berlin, Kunststudium an der Universität der Künste Berlin bei den Professoren Marwan Kassab-Bashi, Georg Baselitz und Daniel Richter und am Chelsea College of Art and Design, London)

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Axel Geis (geboren 1970 in Limburg/Lahn, Studium an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und an der Akademie für Bildende Künste Mainz)

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Armin Boehm (1972 in Aachen geboren, Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei den Professoren Konrad Klapheck und Jörg Immendorff)

Und nun zum besonderen Ereignis am Samstag, 18. Juli 2015:

Um 19.30 Uhr (Konzertbeginn 20.30 Uhr) findet in dessen Räumen unter der Honsellbrücke ein Benefizkonzert „19th century live“ für den Kunstverein Familie Montez mit dem Pianisten Johannes Kiem statt.

Die Schirmherrschaft über die Veranstaltung hat der Frankfurter Kunstliebhaber und Kunstförderer Konrad von Bethmann übernommen.

„Nach 2 Jahren im Exil hat der Kunstverein im Frühjahr 2014 sein neues Zuhause in der Honsellbrücke bezogen. Anfangs herrschte unter den grauen Betonbögen noch kühle Leere. Inzwischen geben hier flauschige Samthocker aus dem Bahnhofsviertel und kühle Designerstühle vom Flohmarkt den Ton an.
Ausstellungen, Konzerte und Performances haben einen neuen Off-Szene-Ort in Frankfurt, der sich seine Authentizität bewahren will und jedem offen stehen soll. Davon gibt es hier nämlich nicht viele. Ein Ort für Menschen, für Kunst und Kultur ohne Allüren.
Den Enthusiasmus lässt sich Mirek Macke nicht nehmen. Für den kommenden Winter sollen Wasser, Strom – bisher nur provisorisch vorhanden – und eine Heizung das Leben unter der Brücke erleichtern. Das Benefizkonzert soll helfen, dieses Projekt zu realisieren und ein Fortbestehen zu sichern“ (Adriane Dolce).

Programm
Begrüssung: Adriane Dolce
Johannes Kiem: 12 Preludes nach Bildern und Gemälden

Franz Liszt, Sergej Rachmaninow oder Modest Mussorgsky haben Charakterstücke nach Motiven und Bildern komponiert. Der Pianist und Komponist Johannes Kiem zeigt live, wie solche kompositorischen Entwicklungen entstehen – wie aus einem musikalischen Motiv ein virtuoses Klavierstück hervorgehen kann, wie sich die Atmosphäre eines Bildes vertonen lässt. Er geht dabei den Weg von den Kompositionstechniken, für die Chopin und Liszt bekannt sind, über Wagner zu Skrjabin und so über 1900 hinaus.

Jeder Spender hat die Möglichkeit, eine Datei mit einem Bild oder Gemälde seiner Wahl  per E-Mail (kunstvereinfamiliemontez@t-online.de) einzureichen. Aus den Einsendungen werden zwölf Bilder ausgelost und im Konzert vertont.

Karten 18 Euro/ermässigt 8 Euro (Vorverkauf im Kunstverein Familie Montez oder an der Abendkasse).

Abgebildete Werke © jeweilige Künstlerinnen und Künstler;
Fotos (soweit nicht anders bezeichnet): Erhard Metz

→ Benefiz-Konzert mit Johannes Kiem im Kunstverein Familie Montez

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