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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Die Unermüdliche in der Frankfurter Bürgerstiftung: Zum 80. Geburtstag von Ursula Wöhrmann

Von Renate Feyerbacher

Eine starke Frau, die am 8. März 2015, just dem Weltfrauentag, ihren 80. Geburtstag feiern konnte. Wer das Holzhausenschlösschen besucht, wird von der freundlich-energischen Ursula Wöhrmann begrüsst. Dort, dem Sitz der Frankfurter Bürgerstiftung, ist sie seit 16 Jahren ehrenamtliche Mitarbeiterin – ein Vollzeit-Job. Ihre Arbeit reicht vom Lektorat von Publikationen über die Betreuung der jährlich knapp 300 Veranstaltungen bis hin zu umfangreichen Archivarbeiten, sie wacht aber auch über die Kasse und den Verkauf von Büchern und CD‘s. Ihr entgeht nichts. Ihr ausgezeichnetes Gedächtnis bewundern alle. Noch im fortgeschrittenen Lebensalter hat sie gelernt, mit dem Computer umzugehen. „Ich habe immer was dazu gelernt“, erzählte sie 2008 in der Frankfurter Seniorenzeitung. Ihre Halbschwester, die Frankfurter Garten- und Landschaftsarchitektin Ute Wittich, ist fasziniert von ihrer Disziplin: „Sie arbeitet irre viel, steht morgens um 7 Uhr auf und düst ins Schlösschen. Hält ihrem Chef Clemens Greve auch mal energisch was vom Hals.“ Oft ist Ursula Wöhrmann noch um Mitternacht im Schlösschen. 2009 wurde sie für ihren Einsatz mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Ursula Wöhrmann und Clemens Greve beim Stiftungstag in Wiesbaden-B

Ursula Wöhrmann und Clemens Greve, Geschäftsführer der Frankfurter Bürgerstiftung, beim Stiftungstag in Wiesbaden; Nachweis: Frankfurter Bürgerstiftung

Wie kam es zu diesem Engagement? Sie hatte doch schon ein anstrengendes Berufsleben hinter sich: eine Lehre bei der Frankfurter IHK zur Bibliothekarin, wo sie bis zum Pensionsalter arbeitete. 1999 motivierte sie eine Zeitungsnotiz, sich beim Kinderfest, das die Frankfurter Bürgerstiftung regelmässig im Holzhausenpark veranstaltet, zu engagieren. Schon als junge Frau offenbarte sie ihre Liebe zu Kindern als Au-Pair-Mädchen in London, zwischen dem Ende der Lehre und dem Berufsbeginn. Noch heute schlüpft sie bei Kinderveranstaltungen in das traditionelle Ritterkostüm. Sie selbst ist ledig und kinderlos.

Für Clemens Greve ist sie in seinem kleinen Team eine feste Grösse: ein Bindeglied sowohl zu den Kindern – und sie freut sich, wenn diese aus weniger privilegierten Stadtteilen kommen – wie auch zum erwachsenen Publikum, das ins Haus strömt. Alle lieben sie, so ist zu hören. Sie selbst hatte – die Älteste von sechs Geschwistern – keine einfache Kindheit, bedingt durch die Kriegswirren und die Tatsache, dass ihre Mutter früh starb. Ihre grosse Leidenschaft ist das Reisen.

Ursula Wöhrmann ist sehr bescheiden. Wenn sie sich etwas wünscht, so sind es Spenden fürs Holzhausenschlösschen. Ihr Wunsch zum 70. Geburtstag, dort einen Aufzug einzubauen, ging im vergangenen Jahr in Erfüllung.

→ Das Holzhausenschlösschen – ein Frankfurter Kleinod

 

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