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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für November, 2014

40 Jahre Junge Deutsche Philharmonie

2014, November 29.

Drehscheibe zwischen Hochschulen und öffentlichem Musikbetrieb
Generationsübergreifendes Projekt und einmaliges Ausbildungszentrum

Von Renate Feyerbacher

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Die Dirigenten Lothar Zagrosek und Jonathan Nott mit Vorstandsmitglied Peter Amann, Fagottist, und Miriam Schmaderer, Geigerin und Vorstandssprecherin; Foto: JDPh / Achim Reissner

In einem feierlichen Festakt im Oktober 2014 in der Alten Oper Frankfurt wurde das 40-jährige Bestehen dieses einmaligen Orchesters begangen. Michael Quast hatte mit einer humorvoll-informativen Moderation durch die Musikstücke von Giovanni Gabrieli (1557-1612) bis hin zu Conlon Nancarrow (1912-1997) geführt. 200 Musiker, heutige und ehemalige Mitglieder der Jungen Deutschen Philharmonie, füllten zweitweise die Bühne. Die ungebremste Spielfreude begeisterte das Publikum. Ausserdem übergab Dirigent Lothar Zagrosek den Dirigentenstab an Jonathan Nott. Der anschliessende Empfang, zu dem alle eingeladen waren, war ein Familienfest. Weiterlesen

FAT – Frankfurter Ateliertage 2014 (4)

2014, November 28.

Atelierhaus Salzschlirfer Strasse:
Brigitte Halder
Sandra Mann

Von Erhard Metz

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Brigitte Halder, ohne Titel, Öl auf Leinwand, Aquarellfarbe, Tusche; Foto FeuilletonFrankfurt

Es zählt schon mit zum Originellsten, was wir in diesen Tagen angetroffen haben: Brigitte Halder (1960 in Bad Saulgau geboren, Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Münster, der Freien Kunst an der Fachhochschule Köln und der Freien Malerei und Kunsttheorie an der Städelschule bei Professor Raimer Jochims) hat eine Art „Bildinstallation“ entwickelt, sie besteht aus einem Tafelbild auf Leinwand, das auf dem Boden steht und an die Wand anlehnt. Unmittelbar darüber setzt eine Wandmalerei das Gemälde gewissermassen fort. Schliesslich positioniert sie vor all diesem einen Keilrahmen, den sie mit Tusche sparsam bemalt hat – er ist etwas aus dem Winkel geraten und neigt sich deshalb nach rechts, ohnehin passt er mit Grösse und Format nicht zum Bild. Reflexion des Künstlertums und der Malerei?
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FAT – Frankfurter Ateliertage 2014 (3)

2014, November 26.

Im neuen ATELIERFRANKFURT: Malerei
Diane Preyer
Jan-Ulrich Schmidt
Constanza Weiss

Wer als Besucher des neuen ATELIERFRANKFURT vergessen hat, seinen Ariadnefaden von zuhause mitzunehmen, hat schlechte Karten, wenn er sich in dem Gewirr von Gängen und Nischen nicht verlaufen will, es sei denn, er hält sich strikt an die alte Irrgarten-Regel „immer rechts abbiegen“, die ihn, konsequent befolgt, garantiert wieder an den Ausgangsort zurückbringt. Allerdings führt solches Reglement den Fussläufigen auch in Ecken und Winkel, deren Besichtigung weniger im Interesse von Eigentümer und Betreiber des Gebäudes mit seinen sechs Geschossen und drei Flügeln liegen dürfte, klänge doch für manche solcher Ecken die Bezeichnung „noch nicht fertiggestellt“ recht euphorisch. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, was natürlich heisst, dass noch ein ordentliches Stück Geld in die Hand genommen werden muss. Spannende Frage dann: von wem?

Aus solch sichtbarer Not eine Tugend macht die Malerin Diane Preyer: Über einen ob seiner Breite den vorsichtigen Betrachter durchaus bedenklich stimmenden Riss in der Wand (er setzt sich zwischen Wand und Deckenkonstruktion in noch bedenklicherer Weise fort) hängt sie eine ihrer wundervollen Arbeiten. Und es ergibt sich eine völlig neue Raumästhetik: Der sich nach Art eines gezackten Blitzes seinen Weg bahnende Riss kontrastiert auf das Gelungenste mit dem Interieur ihres Gemäldes: einer lichtdurchfluteten, in zarten Pastelltönen angelegten Zimmerflucht, deren Boden mit zwei Teppichen bedeckt ist.

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Diane Preyer, Carpets Weiterlesen

Gräber, Kunst und Sterne

2014, November 25.

Von Suse Rabel-Harbering

Ob Museen oder Schlösser, ob Kathedralen oder stillgelegte Kohlebergwerke – in Nordfrankreich gibt es viel zu bewundern und die Wege der Erinnerung führen zu außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten, die man auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden kann

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Werner Gladines, Klatschmohn

Bei der Ankunft in Lens sorgt der Bahnhof für die erste Überraschung. Das lang gezogene Gebäude im Art-Deco-Stil mit seinem Uhrturm an der Spitze gleicht von außen betrachtet einer Lokomotive. Keine hypermoderne Hochgeschwindigkeitslokomotive, sondern eine gute, alte Dampflok. Dennoch sei an dieser Stelle erwähnt, dass der TGV von Paris nach Lens ungefähr eine Stunde braucht Weiterlesen

FAT – Frankfurter Ateliertage 2014 (2)

2014, November 24.

Im neuen ATELIERFRANKFURT:
Costa Bernstein
Jürgen P. Hohl

Darf Kunst gesellschaftskritisch, darf sie politisch sein, „muss“ sie das nicht sogar?

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Grüne, schwarze und rote Stempel: „OK Bestätigt Confirmed“; „Annahme“; „Wiedervorlage“; „Vorläufig“; „Annahme unter Vorbehalt“; „Abgelehnt“. Als Siegel der Rubbeldurchdruck einer Münze mit dem Bundesadler. Im Hintergrund das Brandenburger Tor in Berlin, auf jeder deutschen Euro-Münze zu finden.
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FAT – Frankfurter Ateliertage 2014 (1)

2014, November 23.

Im neuen ATELIERFRANKFURT:
Haroun Afzal und Kai Söltner

Von Erhard Metz

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Plakate im Hof weisen den Weg …

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… und manchmal auch eine Malerei auf den Fluren Weiterlesen

Das Holzhausenschlösschen – ein Frankfurter Kleinod

2014, November 21.

Was für ein Klang! Grosszügig der Raum – und viel Licht!

Von Renate Feyerbacher

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Holzhausenschlösschen, Foto © Barbara Staubach

Zwei Jahre hat der Umbau des Holzhausenschlösschens, der etwa 3 Millionen Euro kostete, gedauert, das nun einen barrierefreien Zugang und einen Aufzug hat.

Das ist nur eine der Veränderungen. Eine andere ist der neue, akustisch einzigartige Kammermusiksaal, der Grunelius-Saal – benannt nach der Familie des Frankfurter Bankiers Ernst Max von Grunelius, die 1989 die gleichnamige Stiftung gründete. Sie gehört zu den Gründungsmitgliedern der Frankfurter Bürgerstiftung, die nunmehr seit 25 Jahren im Holzhausenschlösschen residiert. Weiterlesen

WHAT’S THE F***? – ATELIERFRANKFURT feiert die Eröffnung der neuen Räume

2014, November 20.

„WHAT’S THE F***?
***Wir füllen den Frankfurter Osten mit Leben und zeitgenössischer Kunst“

Von Erhard Metz

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Johannes Kriesche, Lichtinstallation „Musenzopf“, © VG Bild-Kunst, Bonn

Der 19. November 2014 wird als ein historischer Tag in die Geschichte der Frankfurter Kunst- und Kulturszene eingehen: Das ATELIERFRANKFURT eröffnete nach zweieinhalbjährigem „Exil“ sein neues Domizil im Frankfurter Ostend. Bis Sonntag, 23. November 2014 sind die Besucher eingeladen, fünf Tage voller Kunst, Musik, Theater und vielem mehr zu erleben. Am Samstag, 22. November und Sonntag, 23. November 2014 geht das Festival in die „FAT – Frankfurter Ateliertage“ über, an welchen die Künstler und Kreativen des ATELIERFRANKFURT die Türen ihrer Ateliers öffnen Weiterlesen

Paco Aguilar, Rafael Alvarado, Chema Lumbreras und Sebastián Navas im Kunsthaus am Lohrberg

2014, November 18.

Entrelíneas – Zwischen den Zeilen, zwischen den Fronten
Vier deutsche Künstler in Málaga und vier Künstler aus Málaga in Frankfurt

Künstleraustausch ganz privat, abseits der Institutionen: Auf Initiative der Frankfurter Künstlerin Jutta Heun, neben ihren wundervollen Arbeiten bekannt nicht zuletzt durch ihr Kunsthaus am Lohrberg, und Mariana Martín, Geschäftsführerin der Grafikwerkstatt „Taller Gravura“ in Málaga, stellten vier Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland – Jutta Heun, Marina Raffaela Cerea, Charles Geiger und Line Krom – in Málaga aus; umgekehrt empfing Jutta Heun jetzt die vier untereinander etwa gleichaltrigen, sämtlich in Málaga geborenen Künstler Paco Aguilar, Rafael Alvarado, Chema Lumbreras und Sebastián Navas zu einem Gegenbesuch mit dem Titel „Entrelíneas – Zwischen den Zeilen, zwischen den Fronten“ in ihrem Kunsthaus am Lohrberg. Die Vernissage – ein zünftiger spanischer Abend, begleitet von der Flamenco-Formation „Isla del Río“ – fand am 7. November statt, die sehenswerte Ausstellung dauert bis zum 28. November 2014.

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Chema Lumbreras Weiterlesen

Die „Wende“ geschafft – „Labung“ von Hans von Marées jetzt in rechtmässigem Besitz des Museums Wiesbaden

2014, November 16.

Landesmuseum restituiert das Gemälde und kauft es von den Erben zurück

Von Hans-Bernd Heier

Das Timing war optimal: Kurz bevor in Deutschland der 25. Jahrestag des Mauerfalls und damit der politischen Wende gedacht wurde, konnte das Museum Wiesbaden den erfolgreichen Abschluss der Kampagne „Wiesbaden schafft die Wende!“ im kulturellen Bereich feiern.

In Anwesenheit von Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein, dem Schirmherrn der Kampagne, Stephanie Tasch, Dezernentin in der Kulturstiftung der Länder, und Gerd Eckelmann, Vorstandsvorsitzender der Freunde des Museums Wiesbaden, berichtete Museumsdirektor Alexander Klar über eine beispielgebende Aktion, die es bisher in Hessens Landeshauptstadt noch nie gegeben habe: Innerhalb von sieben Wochen gelang es, dank finanzkräftiger Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Freunde des Museums Wiesbaden und vieler Privatspenden von Bürgern das Geld für den Ankauf des Gemäldes „Die Labung“ von Hans von Marées aufzubringen. Ohne diese Aktion, die auch weltweit Aufmerksamkeit erlangte, wäre es nicht möglich gewesen, dieses sammlungsrelevante Werk Marées aus dem Museumsetat zu erwerben.

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Raumansicht im Museum Wiesbaden mit dem noch nicht gewendeten Werk

Während der siebenwöchigen Kampagne „Wiesbaden schafft die Wende!“ war von Marées Gemälde nur die Rückseite zu sehen. Die Bürger sollten damit zum Spenden animiert werden, um in der Sammlung auch wieder die Vorderseite des Spätwerks bewundern zu können. Weiterlesen