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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Juli, 2013

„Rockhounds“: Eva Schwab in der Weissfrauen Diakoniekirche Frankfurt

2013, Juli 15.

Man kann sie an vielen Orten finden in Frankfurt am Main, eine dem allzu Lauten und Schrillen entsagende, stillere, introvertiertere Kunst, jenseits also der auch hier anzutreffenden „Kunsthandels-Kunst“: unter anderem in den beiden „Kunst-Kirchen“, der katholischen KunstKulturKirche Allerheiligen am Zoologischen Garten und der evangelischen Weissfrauen Diakoniekirche im Bahnhofsviertel.

In Letzterer empfehlen wir in diesen Tagen die sehr sehenswerte Ausstellung „Rockhounds“ der Künstlerin Eva Schwab, und dies wiederum mit der Anregung, zum Besuch der Ausstellung etwas an Zeit mitzubringen, jenem kostbaren, allzu flüchtigen Gut. Weiterlesen

„Hans Thoma. ‚Lieblingsmaler des deutschen Volkes‘ “ und „Piero Manzoni. Als Körper Kunst wurden“ im Städel

2013, Juli 13.

Thomas „heile Welt“ trifft auf Manzonis „Dosen des Anstosses“

Von Hans-Bernd Heier

Das Städel Museum überrascht Besucher mit einem Kontrastprogramm, wie es krasser kaum sein könnte: Zeitgleich präsentiert Frankfurts berühmteste Galerie im Obergeschoss des Ausstellungshauses „Hans Thoma. ‚Lieblingsmaler des deutschen Volkes‘ “ und im Erdgeschoss die grosse Retrospektive „Piero Manzoni. Als Körper Kunst wurden“.

Hans Thoma, Auf der Waldwiese, 1876, Öl auf Leinwand, 47,2 x 37,5 cm; Foto: Städel Museum ARTOTHEK Weiterlesen

Literaturnobelpreisträger Dario Fo im Kunsthaus „Die Galerie“

2013, Juli 11.

Erzähler, Maler, Engagierter am Menschen

Text und Fotos: Renate Feyerbacher

Nicht jeden Tag schaut in Frankfurt ein Literaturnobelpreisträger vorbei, vor allem keiner, der auch noch Maler, Architekt, Schauspieler, Komiker, Drehbuchautor, Regisseur und politisch engagiert ist.

Anlass war die Eröffnung seiner Ausstellung am 5. Juni 2013 im Kunsthaus „Die Galerie“.

Bescheiden, freundlich, ganz in schwarz gekleidet, offen – so begegnet Dario Fo den Menschen, die mit ihm reden wollen. Dabei wird es für ihn schwierig gewesen sein, diesen Termin wahrzunehmen

Fos Anwesenheit war angekündigt, dann aber aufgrund des Todes seiner Frau, Franca Rame, einige Tage zuvor abgesagt worden. Kurz entschlossen kam Dario Fo dann doch noch nach Frankfurt, wo er am Vormittag mit Studierenden der Universität zusammentraf.

Es ging um Kunst und Kapitalismus. Das Thema: „Demokratie und Kultur der Märkte. Die Vorherrschaft der Banken und der verzweifelte Widerstand der Kultur“. Dario Fos Credo: „Hauptsache man ist unabhängig“.

Es wurde über die Besetzung als Form des Widerstandes gesprochen. Daraufhin erzählte der Künstler, wie seine Frau und er sich mit der Besetzung einer Fabrik durch Arbeiter solidarisiert hätten. Er landete im Gefängnis, sie wurde vergewaltigt. Das war 1973, als seine Frau von einer faschistischen Gruppe entführt, gequält und vergewaltigt wurde. Beider poltische Aktivitäten und vor allem Franca Rames Arbeit in Gefängnissen sollten bestraft werden.

Francas Gesicht, 1990, Pastell auf Papier Weiterlesen

“Blickachsen 9″ in Bad Homburg und Rhein-Main (3)

2013, Juli 8.

Als Handschmeichler zu gross …

… für den kleinen Klettermaxen willkommen

Masayuki Koorida, im Vordergrund: Twist, 2012, weisser Marmor, 90 x 276 x 168 cm; im Hintergrund Twist, 2013, schwarzer Granit, 190 x 190 x 320 cm

Man muss kein Kind sein, um sich an diesen Kunstwerken zu erfreuen, ja sich für sie zu begeistern: Kaum ein (sogenannter) Erwachsener im Bad Homburger Kurpark, der nicht über die Wiesen zu den Arbeiten des in Japan geborenen und heute in China lebenden Bildhauers Masayuki Koorida geht, mit der Hand (bzw. beiden Händen) den vollständig glatt geschliffenen und polierten Marmor oder Granit anfasst, streichelt, vielleicht sogar liebkost. Was ist es, das uns so fasziniert an diesen Rundungen, den vollkommen ausbalancierten Proportionen? Geht von ihnen, geht von den so ästhetischen Materialien eine Kraft aus, umgibt sie eine uns anziehenden Aura? Weiterlesen

Emilio de‘ Cavalieri / Klaus Lang: Das Spiel von Seele und Körper

2013, Juli 6.

Uraufführung der Fassung mit musikalischen Ergänzungen „fulgur harmoniae“ von Klaus Lang an der Oper Frankfurt

Von Renate Feyerbacher
Fotos: Barbara Aumüller / Oper Frankfurt

(Oben) Vuyani Mlinde (Mondo / die Welt) sowie unten Julian Prégardien (Corpo / der Körper); Foto © Barbara Aumüller

Der italienische Komponist Emilio de‘ Cavalieri (1550 bis 1602) wird als früher Vertreter des monodischen Stils (Monodie ist der Einzelgesang) gesehen. Der Sologesang mit Instrumentalbegleitung, aus der griechischen Antike im Unterschied zum Gesang des Chores bekannt, wird Ende des 16. Jahrhunderts durch Cavalieri und die Mitglieder der „Camerata“ wiederbelebt. Ihre neuer Gesangsstil „Recitar cantando“ verhalf zur Entstehung der Oper. Weiterlesen

Kunst für alle im Dreiländereck

2013, Juli 4.

Von Elke Backert

Das Kunst- und Kulturangebot im Dreiländereck Deutschland, Schweiz, Frankreich macht die Region mit der abwechslungsreichen Landschaft und dem milden Klima des Südens zu einem beliebten Ganzjahresziel für Kulturliebhaber.

Die Bewohner des südlichen Oberrheins und des Schwarzwalds haben anderen Deutschen etwas voraus. Sie erfreuen sich nicht nur schöner Landschaft und stimmungsvoller Natur auf deutscher Seite, sie können ihre Freizeit grenzüberschreitend geniessen, denn sie leben im Dreiländereck Deutschland, Schweiz, Frankreich. Und dort gibt neben der Natur die Kunst den Ton an.

Plakat im Dreiländermuseum in Lörrach

Im Dreiländermuseum Lörrach widmet sich die interaktive Dauerausstellung „Hallo, Salut, Grüezi“ der Geschichte und Gegenwart der, wie der Museumsname es sagt, Drei-Länder-Region am Oberrhein. Welche Gemeinsamkeiten verbinden die drei Länder? Weiterlesen

Corinna Krebber: [zustand: in der schwebe]

2013, Juli 2.

Text-Rauminstallation in der KunstKulturKirche Allerheiligen

Von Erhard Metz

Leserinnen und Lesern von FeuilletonFrankfurt ist die in Frankfurt am Main lebende und arbeitende Künstlerin Corinna Krebber bereits wohlbekannt: mit ihrer Papierinstallation „kopfsprung“ oder ihrer im Boden eingelassenen Skulptur „denkfigur/verortungen II“ aus Beton im Bergpark Bad Salzhausen.

[zustand: in der schwebe] – so betitelt die Künstlerin ihre aktuell in der KunstKulturKirche Allerheiligen am Frankfurter Zoo ausgestellte Arbeit. Ein Meisterwerk, das dort noch bis zum Sonntag, 14. Juli 2013, zu sehen ist. Weiterlesen