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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für April, 2013

Elisabeth-Norgall-Preis 2013 des International Women’s Club an Cornelia Fischer

2013, April 10.

Familia Amurtel – ein Kinderheim im rumänischen Panatau

Von Renate Feyerbacher

Cornelia Fischer, Trägerin des Elisabeth-Norgall-Preises 2013 des International Women‘s Club of Frankfurt (IWC); Foto: Renate Feyerbacher

Es war keine rationale, sondern eine Bauchentscheidung“, erzählte Cornelia Fischer, als sie am 13. März 2013 den mit 6.000 Euro dotierten Elisabeth-Norgall-Preis des International Women‘s Club of Frankfurt (IWC) für ihr seit mehr als 20 Jahren währendes Engagement im rumänischen Kinderheim Panatau entgegennahm.

Damals hatte die Schweizerin eine Asien-Rucksack-Reise unternommen und bekam Kontakt mit der Hilfsorganisation Amurt, die sich weltweit um Strassenkinder kümmert.

Es waren die verlassenen Kinder in den rumänischen Kinderheimen, um deren willen die gelernte Krankenschwester spontan ihre Schweizer Heimat verliess und seitdem in Panatau lebt, einem abgelegenen Dorf fast 150 Kilometer und gute vier Auto-Stunden von Bukarest entfernt. Ab 1991 leitete sie den Aufbau des Kinderheims von Amurtel. 1995 zogen die ersten ein: Kinder aus ungewollten Schwangerschaften, aus Kliniken und Heimen zurückgelassene Kinder. 22 waren es anfangs, die aufgenommen wurden. Weiterlesen

Unterwegs im Kongo: Mobile Klinik Lisungi

2013, April 8.

„Lisungi“ ist Lingala-Sprache und heisst: Hilfe leisten

Benefiz-Veranstaltung des ZONTA-Clubs Frankfurt II Rhein-Main

Luzeyi Kuelusukina, Vorsitzende des Lisungi-Gesundheitsfördervereins Kongo e.V., Mainz, vor ihrem Wahlspruch; Foto: Erhard Metz

Von Erhard Metz

Luzeyi Kuelusukina, gebürtige Kongolesin, lebt seit über 20 Jahren in Deutschland, aber sie kennt die Not in dem von Armut und Rebellenaufständen geplagten Land, der Demokratischen Republik Kongo mit der Hauptstadt Kinshasa (nicht zu verwechseln mit der benachbarten Republik Kongo, deren Hauptstadt Brazzaville ist). Mit über 2,3 Millionen Quadratkilometern ist das frühere Zaire (so der Landesname zwischen 1971 und 1997) der drittgrösste Staat Afrikas. Rund 70 Millionen Menschen leben in ihm, verteilt auf über 200 Ethnien. Kinshasa ist mit rund 10 Millionen Einwohnern die zweitgrösste Stadt des Kontinents. Seit 1885 unter zum Teil grausamer belgischer Kolonialherrschaft, erhielt das Land 1960 die Unabhängigkeit. Nach jahrelangen innenpolitischen Konflikten, nach Putsch, Diktatur und Bürgerkrieg sowie Hungersnöten ist das Krisengebiet im Osten des Landes auch heute noch instabil und umkämpft. Jüngst hat der UN-Sicherheitsrat beschlossen, die bestehende UN-Mission in dem Land um eine 3000 Soldaten umfassende UN-Einsatztruppe zu verstärken. Das Land ist reich an Rohstoffen, doch mangelt es an fast jedweder zeitgemässen Infrastruktur. So steht die Demokratische Republik Kongo nach dem Human Development Index 2012 der UN auf dem vorletzten Platz einer 186 Länder umfassenden Rangliste. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf betrug 2011 etwa 234 US-Dollar (zum Vergleich Deutschland 2011: 31.416 Euro). Weiterlesen

„Rheinromantik – Kunst und Natur“ im Museum Wiesbaden (2)

2013, April 5.

Turners Aquarelle – Höhepunkt einer grandiosen Schau

von Hans-Bernd Heier

Mit „Rheinromantik – Kunst und Natur“ präsentiert das Museum Wiesbaden auf Anregung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain in einer opulenten Schau die lichten Seiten der Romantik. Die grossartige Ausstellung im Landesmuseum, die einen zeitlichen Bogen von 1647 bis 1887 spannt und einem chronologischen Erzählstrang folgt, spürt die Genese der Rheinromantik in enger Verbindung von Natur und Kunst auf. In der aufwendigen Präsentation, die unter der Schirmherrschaft von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier steht, sind über 200 Leihgaben aus internationalen Sammlungen und rund 40 Exponate aus eigenen Beständen versammelt.

Die Werke des holländischen Malers Herman Saftleven (1609 bis 1685) gehören zu den frühesten künstlerischen Ansichten des Rheins. Der Holländer hat bereits im 17. Jahrhundert mit seinen zunächst fantastischen Landschaften „in der bildenden Kunst den Weg für das geebnet, was wir heute unter rheinromantischen Landschaftsempfindungen subsumieren“, so Peter Forster, verantwortlicher Kurator der Schau. Saftlevens Bildtypus bestimmte lange Zeit die künstlerische Wahrnehmung des Rheintals.

Herman Saftleven, Der Rhein bei Schloss Arenfels (Rheinlandschaft mit Landungsplatz), 1666, Öl auf Eichenholz, 46,5 x 63 cm; © Kunsthistorisches Museum Wien

Aber es sollte noch rund 100 Jahre dauern, bis Christian Georg Schütz der Ältere (1718 bis 1791) das Bild des Rheintals wieder aufgriff und in seinem Werk zur typischen idealen Rheinlandschaft verarbeitete. Erst sein Neffe und Patenkind Christian Georg Schütz (1758  bis 1823) entwickelte eine neue, romantische Sicht auf den mythenbeladenen Strom. Weiterlesen

Corinna Mayer und Lionel Röhrscheid in der Frankfurter Oberfinanzdirektion

2013, April 3.

Das Künstlerpaar sendet „Grüsse aus Lascaux“

Ob Corinna Mayer und Lionel Röhrscheid in Lascaux waren, gar in der dortigen Höhle mit den weltweit unvergleichlichen jungsteinzeitlichen Höhlenmalereien – wir wissen es nicht. Immerhin lassen die beiden aus diesem Ort grüssen. Worüber noch nachzudenken wäre. Gewiss aber ist: Das Künstlerpaar stellt derzeit im Eingangsbereich sowie im Foyer, Saal und Kabinett der Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main aus, die am Standort „Zum Gottschalkhof“ in Sachsenhausen die seit langen Jahren gepflegte Tradition fortsetzt, junge (und auch nicht mehr ganz so junge) Positionen vorwiegend heimischer Künstlerinnen und Künstler zu präsentieren.

↑  Lionel Röhrscheid, Ohne Titel, 2011, Öl auf Nessel, 70 x 60 cm
↓  Corinna Mayer, Bootsfahrt, 2012, Öl auf Holz, 100 x 100 cm

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„Rheinromantik – Kunst und Natur“ im Museum Wiesbaden (1)

2013, April 2.

Ein idyllisches Fest fürs Auge

von Hans-Bernd Heier

Mit dem Schwerpunktthema „Impuls Romantik“ richtet der Kulturfonds Frankfurt RheinMain noch bis Anfang 2014 den Blick auf eine Epoche, die den hiesigen Kulturraum bis heute prägt. Er schöpft dabei aus der Dichte herausragender Persönlichkeiten, die hier lebten und wirkten. Clemens von Brentano und Achim von Arnim brachen 1802 von Frankfurt am Main aus zu einer Rheinreise auf, die als Geburtsstunde der Rheinromantik gilt.

Mit „Rheinromantik – Kunst und Natur“ präsentiert das Museum Wiesbaden nun auf Anregung des Kulturfonds in einer opulenten Schau die lichten Seiten der Romantik, während im Städel Museum in Frankfurt bis Anfang dieses Jahres unter dem Titel „Schwarze Romantik“ die dunklen, teilweise bedrohlich wirkenden Aspekte dieser Kunstströmung zu sehen waren. Die grossartige Schau im Landesmuseum spürt die Genese der Rheinromantik in enger Verbindung von Natur und Kunst auf.

Angelica Kauffmann, Bildnis Johann Isaak Freiherr von Gerning, 1798, Öl auf Leinwand, 64 x 50 cm; © Museum Wiesbaden Weiterlesen