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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Frankfurter Freidomblicker geben (nicht?) auf

Die Frankfurter FDF’s – die Freier-Domblick-Fans – sind immer noch unterwegs, obgleich alle Würfel zugunsten einer nachhaltigen Sicherung des bislang unter freiem Himmel verwitternden und verkommenden Archäologischen Gartens im Herzen der Stadt gefallen sind: mit dessen Überbauung durch das neue Stadthaus. Die Argumente hierfür liegen auf der Hand, überzeugen aber nicht die FDF’s. Auch nicht die Tatsache, dass ein heutiger „freier Domblick“ völlig unhistorisch ist. Na ja, da kann man halt nichts machen.

Mittlerweile wirkt der Rest-Protest nur noch skurril.

Liebe FDF’s, nehmt doch die Plakate ab, das bringt doch nichts mehr! Freut Euch doch statt dessen, dass es wieder eine Reminiszenz an die alte Bendergasse geben wird, zwischen Schirn-Kunsthalle und Stadthaus. Immerhin hat im Jahr 1763 dort, im Haus Bendergasse 3, die Familie Mozart übernachtet, auf ihrem Weg zum Dom haben Vater Leopold, Filius Wolfgang Amadé und Töchterchen Nannerl gewiss diesen Weg genommen, künftig wird er durch Glasscheiben den Blick auf die sachgerecht restaurierten und gepflegten Grundmauern des Ur-Frankfurt erlauben. Und es wird sich wieder so etwas wie ein Altstadt-Gefühl einstellen können: Man erblickt den Domturm erst dann in voller Grösse und Mächtigkeit, wenn man nahe davor steht – eben der historische Blick.

Ach ja, noch ein PS:

Ein architektonischer wie städtebaulicher „Schandfleck“ bleibt wohl leider bis auf weiteres: Das sogenannte Fluchttreppenhaus der Schirn, derzeit nach Abbruch des „Tischs“ eine elende Graubetonwand, gehört ebenfalls abgerissen und durch einen architektonisch anspruchsvollen, der neuen Umgebungsbebauung angemessenen Treppenturm ersetzt.

(Fotos: FeuilletonFrankfurt)

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