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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Die Kunst, die Bürgerbeteiligung und der Frankfurter Rossmarkt

Idee gut – Zeitpunkt schlecht:

Es geht um eine Diskussionsveranstaltung des Frankfurter Kulturamts gemeinsam mit der Initiative „Rossmarkt hoch 3“ am Freitag abend, 4. Mai 2012.

Wir zitieren ausnahmsweise die entsprechende Pressemeldung der Stadt Frankfurt am Main nebst Einladung:

„Rossmarkt hoch 3“ und das Kulturamt der Stadt Frankfurt wollen dazu anregen, das Kunstprojekt im Kulturleben der Stadt hervorzuheben und eine Diskussion um das Fortbestehen von „Rossmarkt hoch drei“ anzuregen. Sie laden für Freitag, 4. Mai, 19 Uhr zur Diskussionsrunde in den Hermann Josef Abs-Saal der Deutschen Bank, Junghofstrasse 11. Der Titel: „Kunst im öffentlichen Raum, Bürgerpartizipation und der Rossmarkt“.

Das 2010 gegründete Skulpturprojekt zur künstlerischen Gestaltung des Rossmarktes ist als Gegenpol zu den kommerziellen Veranstaltungen gedacht, die den Platz die Hälfte des Jahres belegen. Der Rossmarkt, ein traditionsreicher Frankfurter Platz mitten in der Innenstadt, soll sich auch als Bühne für die Kunst und Kultur etablieren. Dabei sollen die Impulse aus der Stadtgesellschaft selbst kommen. Jedes Jahr wird eine Gruppe von Bürgern auserkoren, einen Künstler auszuwählen und mit einem Kunstwerk zu beauftragen. Das Projekt soll zunächst für drei Jahre fortlaufen.

Es diskutieren Felix Semmelroth (Kulturdezernent), Peter Iden (Kritiker), Holger Hagge (Architekt, Deutsche Bank AG), Antje Grell (Evangelischer Regionalverband Frankfurt), Karin Heyl (Crespo Foundation), Katja Assmann (Kultur Ruhr GmbH/Leiterin Künste im Urbanen Raum), Heike Hambrock (Leiterin des Kulturausschusses der Stadt Frankfurt), „Rossmarkt hoch 3“-Künstler 2012, Matthias Göritz (Schriftsteller) und Johanna Giers (Abiturientin der Wöhlerschule, „Rossmarkt hoch drei“-Jury 2011). Es moderieren Matthias Alexander (Frankfurt Allgemeine Zeitung) und Juliane von Herz (Initiatorin „Rossmarkt hoch drei“).

So gut, so schön – was den Termin anlangt jedoch besser: so schlecht.

Warum es ausgerechnet der Freitag abend sein muss, an welchem in der Stadt im Rahmen einer abgestimmten Aktion nicht weniger als 14 Galerien ihre neuen Ausstellungen eröffnen, ist schwer erschliessbar. Gleiches gilt – man könnte sagen erst recht – im Blick auf die Eröffnung des zweiten Ausstellungsblocks von ATELIERFRANKFURT, ebenfalls am Abend dieses 4. Mai, zumal wenn man bedenkt, dass eben jenes ATELIERFRANKFURT eines der wichtigsten Foren zur Ausstellung junger künstlerischer Positionen im Rhein-Main-Gebiet ist. Menschen, die diese Eröffnung wahrnehmen wollen (wie auch zumindest einige der anderen Vernissagen) werden nicht zur Diskussionsveranstaltung kommen können. Das ist sehr schade, handelt es sich bei den Ausstellungsbesuchern doch vielfach um die gleiche Zielgruppe kunstinteressierter Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, die sich gerade auch von der Einladung zur Diskussionsveranstaltung angesprochen fühlt.

FeuilletonFrankfurt hat in zwei Beiträgen – mit einigem Zorn wie auch mit ein klein wenig Optimismus – zum hausgemachten Problem Rossmarkt Stellung genommen, auf die hier als Diskussionsbeiträge verwiesen werden muss. Denn wir müssen den Vernissagen den Vorrang einräumen:

→  Basaltgraue Verschandelung in Frankfurt am Main

→  Tamara Grcic: „outside-here“ auf dem Frankfurter Rossmarkt

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