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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Mai, 2012

Medienpreis der SSG an Robert B. Goldmann

2012, Mai 30.

Überzeugter Amerikaner, aber im Herzen deutsch

Text und Fotos: Renate Feyerbacher


Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels und Robert B. Goldmann bei der Preisverleihung

Die Steuben-Schurz-Gesellschaft (SSG), ein Verein zur Förderung deutsch-amerikanischer Beziehungen und internationaler Verständigung, verleiht jährlich einen Medienpreis – erstmals 1989. Preisträger in diesem Jahr ist der deutsch-amerikanische Publizist Robert B. Goldmann. In seiner Dankesrede erzählte er von seinem Leben und sprach anschliessend über „Wandlungen in der deutschen und der amerikanischen Gesellschaft“.

Er ist ein „hessischer Bub“ aus Reinheim im Odenwald, 1921 als Sohn einer jüdischen Arztfamilie geboren. Mit 13 Jahren musste er mit den Eltern erstmals die behütete Kindheit auf dem Lande hinter sich lassen. „Der Nationalsozialismus hatte uns früh und mit einem grossen Knall getroffen …“ ( S. 41 aus Robert Goldmann „Flucht in die Welt“, Fischer Taschenbuch Verlag 3. Auflage Juli 2006). Nazi-Nachbarn hatten nachts im Hof der Familie einen Kanonenschlag gezündet. Das war 1933. Es wurde über Emigration nachgedacht, aber der depressive Zustand von Oma Hilda verhinderte das. Sie sprach nicht mehr. Ihre Tochter, die Mutter von Robert, war von Angst getrieben. Weiterlesen

Tomaten-Schönheit, männlich …

2012, Mai 29.

Was einer Erdbeerin recht ist, ist dem Tomaterich billig … beide wollen sich einmal in aller Öffentlichkeit zeigen, bitteschön!

(Foto: FeuilletonFrankfurt)

→  Erdbeer-Schönheit, weiblich …

Im Dialog: Elly Strik und Anke Röhrscheid

2012, Mai 27.

Poesie.
Die reine Poesie.

Elly Strik, Castration V, 320 x 205 cm, 2005 Weiterlesen

Erdbeer-Schönheit, weiblich …

2012, Mai 25.

(Foto: FeuilletonFrankfurt)

→  Tomaten-Schönheit, männlich …

„The Rake’s Progress“ von Igor Strawinsky in der Oper Frankfurt

2012, Mai 24.

Tom Rakewell – mehr Getriebener als Gestalter seines Lebens

Von Renate Feyerbacher

Mit Strawinsky beendet die Oper Frankfurt die Saison 2011 / 2012: „The Rake’s Progress“ ist die letzte grosse Neuproduktion des Hauses.

Paul Appleby (Tom Rakewell) und Brenda Rae (Anne Trulove), Foto: © Monika Rittershaus

Anne und Tom

Tom, der zum Wüstling beziehungsweise zum Lebemann mutiert, wird gesungen von Paul Appleby, der sein Rollendebüt und sein europäisches Bühnendebüt gibt. Dieser bisher hierzulande unbekannte junge Tenor, Ende Zwanzig, studierte an der berühmten Juilliard School of Music und ist noch Stipendiat in New York. Schon einige Preise konnte er in Empfang nehmen.

Wieder hatte Intendant Bernd Loebe ein Gespür für ein grosses Talent. Er habe sich seinerzeit in New York von dem jungen Mann vorsingen lassen und ihn gleich engagiert, erzählte er bei der Premierenfeier.

Der Erwartungsdruck war also für den jungen Sänger enorm. Grossartig, wie Paul Appleby die Erwartungen erfüllt hat. Anfangs noch etwas leise und im Spiel gehemmt, fand er sich steigernd in die schwierige Rolle des Tom, die ständige Bühnenpräsenz erfordert. Seine Tenor-Stimme begeistert durch Feinheit, Klarheit, Sicherheit und lässt ahnen, wieviel Potenzial in ihr noch steckt. Er intoniert sauber, geradezu schön. Weiterlesen

documenta 13 in Kassel (4)

2012, Mai 22.

Ausstellungsstätte auch der documenta 13: die wiedereröffnete Neue Galerie

Sie ist untrennbar mit der Kasseler documenta verbunden: die Neue Galerie mit ihrer Sammlung der Moderne – Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts, eine der zahlreichen Ausstellungsstätten der weltberühmten Museumslandschaft Hessen Kassel (mhk). Seit 2006, also in den zurückliegenden fünf documenta-freien Jahren, wurde sie umfassend renoviert und Ende November 2011 feierlich wiedereröffnet – uneingeschränkt allerdings nur bis Ende März dieses Jahres. Seitdem nämlich werden das Unter- und Obergeschoss auf die Ausstellungen zur bevorstehenden documenta 13 vorbereitet. Lediglich das Erdgeschoss mit seiner berühmten Beuys-Sammlung im Zentrum bleibt – als immerwährender Teil der Sammlungspräsentation und damit zugleich jedweder documenta-Schauen – durchgehend geöffnet.

Neue Galerie Kassel Weiterlesen

Das grüne Kanapee (18)

2012, Mai 20.

Das grüne Kanapee lädt erneut zum Niedersitzen (und Anklicken) ein, und wenn wir darauf Platz nehmen, erklingen die merkwürdigsten Geschichten, erzählt vom Poeten habust alias Hans-Burkhardt Steck. Der auch Zeichner ist, Fotograf, Essayist, Komponist und Bänkelsänger (seine Zeichnungen und CDs können Sie kaufen)! Und überhaupt Autor zahlreicher Betrachtungen in FeuilletonFrankfurt. Auf der linken Schulter sitzt ihm der Schalk, auf der rechten die Eule (richtig, der Vogel der Weisheit). Hören wir hier dem Neo-Dada-Dichter zu:

(©  habust; Foto: GearedBull wikimedia commons GFDL)

Michael Kalmbach in der Kunsthalle Mainz

2012, Mai 18.

Michael Kalmbach: „Christopheruspuppe“

Text und Fotografien: Vera Mohr

Die scheidende Leiterin der Kunsthalle Mainz, Natalie de Light, präsentiert in der letzten von ihr kuratierten Ausstellung den pfälzischen Künstler Michael Kalmbach, der in Mainz erstmals die Möglichkeit erhält, seine Werke unter dem Titel „Christopheruspuppe“ umfassend der Öffentlichkeit vorzustellen. Der 1962 in Landau (Pfalz) geborene Künstler studierte an der Städelschule bei Professor Michael Croissant und lebt heute in Berlin. Die Ausstellung läuft im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz unter dem Motto „Gott und die Welt“.

Galaxie, 2011 Weiterlesen

Starke Stücke im Schauspiel Frankfurt / 3

2012, Mai 16.

Spielzeit 2011 / 2012 (Eine Auswahl)

Von Renate Feyerbacher

Medea
Hamlet, Prinz von Dänemark
Die Physiker
Ein Sommernachtstraum

Ausblick und Rückblick

Für die kommende Spielzeit 2012 /2013 gibt es diesmal kein Motto. Das zunächst alles beherrschende Projekt ab September wird Johann Wolfgang von Goethes „Faust“ als „theatralische Offensive“ sein. Elfriede Jelinek wird mit ihrem Sekundärdrama zu Urfaust „FaustIn and out“ dabei sein, auch Christopher Marlowe als Puppenspiel für Kinder ab zehn Jahren.

Aber die Faust-Manie wird nicht gänzlich die Schauspiel-Bühne beherrschen. Einige der anderen Höhepunkte sind: Carl Zuckmayer „Des Teufels General“, Hans Fallada „Kleiner Mann, was nun?“ (Regie Michael Thalheimer), Ödon von Horváth „Kasimir und Karoline“ (Regie Christoph Mehler), William Shakespeare „Otello“ (Regie Andrea Breth), Anton Tschechow „Die Möwe“ (Andreas Kriegenburg). Wer die Regisseure kennt, wird begeistert sein. Ausserdem gibt es zwölf Uraufführungen wichtiger junger Autoren, Jugendstücke und wie gehabt die Gesprächsreihen von Daniel Cohn-Bendit und Michel Friedman.

Ein Blick zurück in die bald zu Ende gehende Spielzeit:

Intendant Oliver Reese hat sich mit seinem Programm endgültig in Frankfurt etabliert. Die Auslastung der Häuser konnte bis Ende März 2012 auf über 86 Prozent gesteigert werden.

Intendant Oliver Reese vor dem Thomas Bernhard-Relief im Schauspielhaus am 25. 4. 2012; Foto: Renate Feyerbacher Weiterlesen

Das grüne Kanapee (17)

2012, Mai 15.

Wenn man ’s recht betrachtet, haben wir schon viel zu lange nicht mehr auf dem grünen Kanapee gesessen, stimmt ’s? Dann wird es aber Zeit. Sie wissen ja: einfach draufsetzten, das heisst anklicken, tief Luft holen, entspannen, zuhören.

Unser Haus- und Hofdichter habust dichtet und dichtet und dichtet … Heute gibt ’s eine kleine Moritat, nichts für gar zu schwache Nerven. Dennoch, auf zu Folge 17!

(©  habust; Foto: GearedBull wikimedia commons GFDL)