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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Semesterausstellung im Institut für Kunstpädagogik

Über mangelnden Zuspruch konnte sich das Institut für Kunstpädagogik der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität in der Vernissage just am diesjährigen Valentinstag nicht beklagen: Zahlreich strömte zum Eröffnungsakt ein vorwiegend junges Publikum in die Ausstellungshalle auf dem Gelände der alten Fabrik des Uni-Campus Bockenheim. Dort sowie auf dem übrigen Fabrikgelände, ferner im Jügel-Haus in der Mertonstrasse sowie in Räumen der Dantestrasse 9 waren vor allem die Abschlussarbeiten aus dem Wintersemester 2010/2011 ausgestellt – aus den vier Fachbereichen des Instituts Grafik, Malerei, Plastik und Neue Medien.

Sehr kurz – drei halbe Tage nur – währte diese Präsentation; umso ärgerlicher war es deshalb, dass der Saal der stillgelegten Bibliothek im Jügel-Haus, in dem die meisten Arbeiten der Hauptklasse Malerei des Wintersemesters untergebracht waren, für das allgemeine Publikum alsbald aus nicht näher vermittelten und deshalb nicht nachvollziehbaren Gründen gesperrt wurde – Anlass für FeuilletonFrankfurt, gezielt einige der sehr bemerkenswerten, gerade in diesem Saal anzutreffenden Arbeiten vorzustellen.

Wie stets bedauern wir, an dieser Stelle wiederum nur eine Auswahl treffen zu können.

Nina Balzer, über die wir auch im Ausstellungskatalog leider keine näheren biografischen Notizen finden (ausser dass sie im Winter im dritten Semester studierte), arbeitet mit Fliesen und MDF-Platten und überzeugt dabei mit einer Reihe sorgfältig komponierter, kleinformatiger Acryl-Arbeiten in meist pastellener Farbgebung.

Nina Balzer, (jeweils) Ohne Titel, Acryl auf MDF-Platte

Irina Ender, 1976 in Karaganda (UdSSR) geboren, wartet mit kraftvollen Farben und Strukturen auf. Unsere besondere Aufmerksamkeit fand ein auf die Farben Grün und Blau konzentriertes mittelformatiges Diptychon, dessen beiden Teile in einen ruhigen wie zugleich expressiven Dialog miteinander treten.

Irina Ender, Ohne Titel, Bleistift, Aquarell, Pastell-Ölkreiden auf Papier

Irina Ender, Ohne Titel, Acryl auf Leinwand

Sophia Salome Sprengel, 1986 in Hannover geboren, vereint 96 Aquarelle zu einem grossflächigen malerischen Objekt. „Mit meinen reduziert gemalten und fliessenden Gesichtern thematisiere ich die Formbarkeit des Menschen durch Entscheidungen und Zufall sowie das Spannungsverhältnis zwischen Individualität, Masse und Anonymität“, schreibt sie zu ihrer in der Ausstellung dominanten Arbeit.

Sophia Salome Sprengel, Ohne Titel, Aquarell auf Papier, jeweils ca. 25 x 25 cm

Detail

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Susanne Bassenauer wurde 1987 in Heppenheim geboren. Sie setzt sich mit einem Frauenbild auseinander, „das durch Modezeitschriften gestaltet wird … Ich frage mich, was hinter diesen Kleidern steckt. Wer sind diese Frauen und wo stehen sie?“

Susanne Bassenauer, (jeweils) Ohne Titel, Acryl und Bleistift auf Leinwand

Margareta Zwolinska, 1987 in Konin (Polen) geboren, zeigt sehr anspruchsvolle Arbeiten in Öl auf Leinwand. Sie setzt sich mit dem komponierten Spiel von gleichermassen Farben und Strukturen auseinander. Mit den Malgeräten kratzt sie, oft rasterartig, den Farbauftrag auf, was ihren Gemälden eine reliefartige Oberfläche verleiht.

Margareta Zwolinska, (jeweils) Ohne Titel, Öl auf Leinwand

„Aus dem Material der Farbe die Farbe formen. Die Form, das Wie der Materie. Das Was, die Materie der Form. Substanz und Idee verknüpfen … Die Bilder als Speicher der Orte und Erinnerungen. Utopie und Pathos. Die Malerei ist die Möglichkeit und der Ort dazwischen …“ schreibt Professor Michael Jäger, Hauptklasse Malerei, in dem schon erwähnten, sehr informativen Katalog zur Ausstellung „kunstFABRIK 5.0“, der die Studierenden mit einer Kurzvita und ausgewählten Arbeiten aufführt.  Exemplare müssten noch verfügbar sein im Institut für Kunstpädagogik, zum Nachblättern und Nachspüren. Von vielen dieser jungen Künstlerinnen und Künstler möchten wir gerne noch hören und – vor allem – sehen.

(abgebildete Werke © jeweilige Künstlerinnen;
Fotos:FeuilletonFrankfurt)


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