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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Oktober, 2010

Pünktlich zur Buchmesse: FeuilletonFrankfurt-Autorin Ingrid Malhotra präsentiert Neues aus der Hong Kong-Küche

2010, Oktober 9.

Das Geheimnis unserer Buchmesse-erfahrenen Autorin Ingrid Malhotra, wir dürfen es verraten: Weit reisen, toll kochen, lecker essen. Und anschliessend ein Buch darüber schreiben. Wenn das keine Lebenskunst ist …

Pünktlich zur Frankfurter Buchmesse hat sie jetzt ihr jüngstes Werk präsentiert: „Klassische und moderne Rezepte aus Hong Kong“, erschienen im Verlag Gebrüder Kornmayer. 220 Rezepte auf 242 Seiten; wenn Sie also, liebe Leserinnen und Leser, wöchentlich eines dieser Rezepte kochen, haben Sie für die nächsten vier Jahre ausgesorgt. Aber bis dahin hat Ingrid Malhotra längst ein, zwei weitere Koch- und Reisebücher geschrieben (wenn wir recht zählen, ist „Hong Kong“ bereits ihr achtes!) Weiterlesen

Julia Ovrutschskaja

2010, Oktober 7.

Von Erhard Metz

Das Zauberwerk vieler Künstlerinnen und Künstler blüht oft im Verborgenen. Zu den Gründen hierfür zählen neben manch anderem eine zwar liebenswerte, dem mitunter lärmenden Kunstbetrieb gegenüber jedoch im Grunde unzeitgemässe Zurückhaltung und Bescheidenheit. Leserinnen und Leser dieses Magazins wissen, dass wir gern solch eher Verborgenem nachspüren, als uns um zeitgeistigen „Mainstream“ zu kümmern, wie man ihm zuweilen in der Frankfurter Galeriemeile begegnen kann und der heute auflodert und bereits übermorgen wieder verlischt, von marktgetriebenen sogenannten „Hypes“ einmal gar nicht zu reden.

Frau in Rot, 1994

Julia Ovrutschskaja ist eine Malerin, auf die solches zutreffen könnte. Ihre akademisch-malerische Ausbildung im Moskau der 1970er bis 1980er Jahre bürgt für eine handwerkliche Qualität Weiterlesen

Zero Reiko Ishihara lässt den Tatzelwurm los

2010, Oktober 7.

Der Tatzelwurm ist los: in Frankfurt am Main, in der Oberfinanzdirektion an derem neuen Standort „Zum Gottschalkhof 3“ am Sachsenhäuser Mainufer. Wie wir zu unserem Schrecken feststellen, eben leider nur noch bis zum 8. Oktober 2010, 16.30 Uhr.


Es ist ein friedlicher, gar liebenswerter Geselle, den Zero Reiko Ishihara krabbeln lässt. Sonst hätte ihn eine Behörde wie die Oberfinanzdirektion auch gar nicht erst in ihr Haus gelassen. Weiterlesen

Karl Troll. Ein Nachruf

2010, Oktober 5.


Karl Troll

Karl Troll ist tot. Eine Persönlichkeit, ja Institution der Kunstszene in Frankfurt am Main und weit darüber hinaus.

Keine Vernissage, keine Akademie- oder Galerie-Rundgänge, auf denen wir ihm nicht begegnet wären. Dem liebenswerten wie bescheidenen, hochgebildeten älteren Herrn, stets im Sakko gekleidet, ein wandelndes Lexikon der Kunst und Künstler, der Ausstellungen und Vernissagen. Er, ein Seiteneinsteiger, hatte sich, vor allem nach seiner Pensionierung, ganz und gar der Kunst verschrieben, mit Leib und Seele.

Seine Website „ahkunst“ mit dem wohl umfangreichsten, mit Weblinks unterlegten Verzeichnis im deutschen Sprachraum von realen und virtuellen Galerien, Künstlerinnen und Künstlern, Kunsthallen,  Auktionshäusern, Kunstvereinen, Museen innerhalb und ausserhalb Deutschlands sowie sonstigen Einrichtungen des Kunstbetriebs informierte zuverlässig über alles, was wir auf diesem Gebiet wissen und erfahren wollten.

Seine zweite Website „Ausstellungen in Frankfurt“, nach dem jeweiligen Ausstellungsende sortiert und wöchentlich aktualisiert, war uns eine Richtschnur dafür, wohin wir unsere kunstbegierigen Schritte lenken sollten.

Wer vermöchte es, die tägliche akribische Arbeit von Karl Troll fortzusetzen? Karl Troll wird uns sehr fehlen.

Bereits vor längerem musste sich Karl Troll in ein Krankenhaus begeben. Am 28. September 2010 verstarb er, wie wir erst jetzt erfahren, im Alter von 84 Jahren.

Foto: Quelle unbekannt

Pisa von innen (11)

2010, Oktober 4.

Pisa von innen
Eine authentische Erzählung

von © Salias I.

Erster Teil (11)

Pause

In der Pause muss ich Aufsicht machen, aber der Kollege P, der nach mir in der 10 war, fängt mich vor dem Klo ab: Der A habe sich über mich beschwert, weil ich ihm keine Punkte auf die Aufgabe 4 gegeben habe; der Kollege P, der ja Abteilungsleiter der BFS ist, meint, die Aufregung des Schülers wirke authentisch; ich werde unsicher, vielleicht habe ich die Rückseite wirklich übersehen? Mein NIL gilt, aber die Berufsfachschüler sind in der Regel keine Betrüger, eher die Fachoberschüler oder Gymnasiasten. Ich sage dem Kollegen zu, den Fall zu überdenken. Nun aber rasch ins Klo, und während ich wässere, höre ich die Installateure untereinander lästern über die Lehrer, die die Abflußrohre verstopft hätten: Die würden zu wenig Bier trinken, sonst würde es flutschen – stimmt, ich trinke niemals Bier. Dann spaziere ich durch die Pausenhalle, durch die Gänge: Alles ruhig, Weiterlesen

3. Oktober 2010: 20 Jahre Deutsche Einheit

2010, Oktober 3.

Oberbürgermeisterin Petra Roth, Präsident a. D. Michail Gorbatschow, Stadtverordnetenvorsteher Karlheinz Bührmann

„Werde ich gefragt, wen ich für den Haupthelden der deutschen Wiedervereinigung halte, antworte ich immer – das Volk. Ich will die Rolle der Politiker gar nicht abwerten, sie war sehr gross. Doch die wichtigste Rolle hat hier das Volk gespielt bzw. zwei verschiedene Völker. Die Deutschen, die ihren Willen zur nationalen Einheit entschieden und unmissverständlich bekundet haben. Und natürlich die Russen, die für die Sehnsüchte der Deutschen Verständnis aufbrachten sowie den Glauben, dass das heutige Deutschland sich von Grund auf verändert hat und von dem früheren unterscheidet, und die den Willen der Deutschen respektierten und akzeptierten. Wäre diese Unterstützung nicht da gewesen, hätte die sowjetische Regierung nicht so handeln können, wie sie gehandelt hat.“

Präsident a. D. Michail Sergejewitsch Gorbatschow in seinem Festvortrag in der Frankfurter Paulskirche zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit

(Fotos: FeuilletonFrankfurt)