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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für März, 2010

Wer hat Angst vorm Schwarzen Loch?

2010, März 11.

Niemand mehr. Jedenfalls seit einigen Tagen. Wir können, liebe Leserinnen und Leser, alle beruhigt sein: Kein Schwarzes Loch wird uns fressen. Das haben wir jetzt höchstrichterlich.

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Schwarzes Loch (Bildnachweis: Urbane Legend [optimised for web use by Alain r], wikimedia commons GFDL)

Woher wir so sicher sein können? Na ja, seit einigen Tagen eben, seit der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 18.  Februar 2010 in der Öffentlichkeit bekannt wurde, eine bestimmte Verfassungsbeschwerde – weil ohne Aussicht auf Erfolg – nicht zur Entscheidung anzunehmen und auch einen entsprechenden Antrag auf einstweilige Anordnung abzulehnen.

Wogegen sich das Begehren denn nun richtete, werden Sie fragen? Nun, vereinfacht gesagt gegen eben jene Schwarzen Löcher, die uns alle aufzusaugen und zu winzigsten Materieklümpchen zu komprimieren drohen.

Diese Löcher sollen im Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) der Europäischen Organisation für kernphysikalische Forschung CERN entstehen. Und die Beschwerdeführerin des Verfahrens befürchtet, sie könnten, gemäss einer in der kernphysikalischen Wissenschaft diskutierten Gravitationstheorie, bei Versuchen mit einer bislang in Laborexperimenten noch nicht erreichten Energiemenge unkontrolliert wachsen und alle Welt in sich verschlingen. Nichts Geringeres als der Untergang der Welt also,  die absolute Katastrophe, Apokalypse pur. Die Aussicht darauf verletze sie, so die Beschwerdeführerin, in ihren Grundrechten. Sie beschäftigte mit ihren Ängsten bereits das Verwaltungsgericht Köln und wiederholt das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen – vergebens.

Vergeblich nun also auch der Gang nach Karlsruhe. Die abgeklärten Verfassungsrichter hielten den Vortrag der Beschwerdeführerin nicht für ausreichend substantiiert. Auf eine detaillierte Auseinandersetzung mit den diversen kernphysikalischen Theorien liessen sie sich natürlich nicht ein.

Aber so ein klein wenig geraten wir doch in’s Grübeln … Was wäre denn, wenn nun die Schwarzen Löcher tatsächlich  …  Ja, was dann? Dann wäre, schreibt die Zeitung vor / hinter den klugen Köpfen, wohl nur noch das Jüngste Gericht zuständig.

Ja, so würde es wohl sein. Wären wir denn darauf vorbereitet?

Ellen Poppy – Preisträgerin des ZONTA Art Contemporary 2010

2010, März 8.

Von Erhard Metz

Ellen Poppy heisst die Preisträgerin des ZONTA Art Contemporary 2010. FeuilletonFrankfurt gratuliert herzlich!

Im Rahmen eines Festaktes im Vortragssaal des Frankfurter Museums für Moderne Kunst MMK verlieh der ZONTA Club Frankfurt II Rhein-Main Anfang März 2010 zum zweiten Mal den Preis ZONTA Art Contemporary, in diesem Jahr an die Malerin Ellen Poppy.

Die 1972 in Frankfurt am Main geborene Künstlerin schlug zunächst den Berufsweg einer Industriekauffrau ein. Seit 2003 widmete sie sich in der Ateliergemeinschaft Römerberg in der Alten Ziegelei Igstadt gänzlich der Vorbereitung auf ein Kunststudium, das sie 2005 an der Akademie für bildende Künste Mainz im Studiengang freie Kunst mit Schwerpunkt Malerei aufnahm.

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o. T., 2006, Öl auf Leinwand, 185 x 110 cm, © Ellen Poppy Weiterlesen

Frankfurt am Main, Liebfrauen, Hof der Stille, 5. März 2010, 12.21 Uhr

2010, März 6.

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Der ganz normale Alltag.
Oder war Andreas Slominski hier?

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(Fotos: FeuilletonFrankfurt)


Begegnung mit dem Sänger Johannes Martin Kränzle

2010, März 4.

„Sich auf die Suche machen“ Begegnung mit dem Sänger Johannes Martin Kränzle

Text und Fotografien: Renate Feyerbacher

Sonntag ist er noch in São Paulo, Mittwoch in Kairo, um in der „Fledermaus“ den Eisenstein zu singen, dazwischen in Frankfurt am Main bei seiner Familie. Beim Gespräch mit der Journalistin in seiner Küche, das er spontan ermöglicht, ist er entspannt und aufgeschlossen, ab und zu lacht er herzlich. Feiner Humor blitzt immer wieder auf, keine Spur von Hektik, aber von grosser Energie. Jung und dynamisch wirkt er.

Seit 12 Jahren Ensemble-Mitglied der Oper Frankfurt

Vor 12 Jahren sang er an der Frankfurter Oper den Lescault aus Henzes „Boulevard Solitude“, seine erste Premierenrolle an dieser Bühne. Seitdem gehört er zum Ensemble. „Ich finde es schön, einen Bezugspunkt zu haben, sowohl, was das Persönliche betrifft, als auch dass man die Kollegen kennt, insofern bin ich gerne hier.“ Er lobt das Niveau, das Orchester, die Produktionen. Er gebraucht die Worte „toll“ und „wunderbar“. Nun wird der Sänger Kränzle national und international immer mehr gefragt, und es wird nach Lösungen gesucht, ihm diese Freiheiten des ausserfrankfurterischen Engagements zu ermöglichen.

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Johannes Martin Kränzle in seinem Musikzimmer Weiterlesen

Wer wagt sich auf’s Wasser mit Barbara Feuerbach?

2010, März 2.

Von Erhard Metz

Barbara, Barbara, komm‘ mit mir nach Afrika, sang einst die heute legendäre Sängerin und Schauspielerin Evelyn Künneke.

In der Frankfurter Galerie ARTE GIANI verhält es sich derzeit eher umgekehrt: Barbara – natürlich handelt es sich um die grossartige Frankfurter Malerin Barbara Feuerbach – lädt uns ein, mit ihr in’s Boot zu steigen. Wollen wir der Einladung folgen? Uns mit Barbara auf’s Wasser wagen? Wasser hat keine Balken, das wissen wir doch …

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Aber ganz sicher nicht nach Afrika, schon gar nicht in diesen Nussschälchen, Bottichen, Badezubern, winzigen Bötchen, nein, so weit ginge, auch bei all unserer Anfälligkeit für diese sirenenhaften Lockbilder, unser Reisemut denn doch nicht. Auch wenn unsere Barbara nicht wirklich eine jener Sirenen zu sein scheint, gezeugt vom Meeresgott Acheloos mit einer der verführerischen Musen Melpomene, Terpsichore oder gar der schönen Kalliope, nach der Version des Euripides gar mit Erdmutter Gaia, eine jener Sirenen also, die mit ihrem betörenden (Bilder)Gesang die sich auf’s Wasser Wagenden in Verderben und gar Tod reissen. Weiterlesen

Susanne Gaensheimer auf der Biennale Venedig 2011 oder: Frankfurt am Canal Grande

2010, März 1.

Von Erhard Metz

Frankfurt am Canal Grande müsste es heissen statt Frankfurt am Main: Die Stadt und die Kunst-Biennale in Venedig werden spätestens seit der letztjährigen Biennale 2009 in einem Atemzug genannt. Städelschulrektor Professor Daniel Birnbaum war deren Direktor, ein weiterer Städelschulprofessor, Tobias Rehberger, Gestalter der legendären Cafeteria im Palazzo delle Esposizioni, räumte den Goldenen Löwen als bester Biennale-Künstler ab.

Den Weg, auf dem man in herausgehobene Funktionen der Weltschau kontemporärer avantgardistischer Kunst gelangen kann, haben wir anlässlich der Berufung von Direktor sowie Kurator und Künstler des deutschen Pavillons zur Biennale 2009 dargestellt. Nun hat das insoweit zuständige Auswärtige Amt unlängst Susanne Gaensheimer, die Direktorin des Frankfurter Museums für Moderne Kunst, zur Kuratorin („Kommissarin“) des deutschen Beitrags zur 54. Biennale von Venedig 2011 berufen. Wir gratulieren auch von dieser Stelle aus noch einmal herzlich!

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MMK-Direktorin Susanne Gaensheimer (Bildnachweis: MMK; Foto: Maruricio Guillén) Weiterlesen