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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für März, 2009

Thorsten Schäfer-Gümbel trifft „seinen“ Songwriter Hans-Burkhardt Steck

2009, März 25.

Frankfurter Presseclub, am 24. März 2009, nach der Podiumsdiskussion:

habust, mit Klarnamen Hans-Burkhardt Steck, Rechtsanwalt, Diplom-Soziologe, Zeichner, Dichter, Komponist, Musiker, Sänger, Karikaturist, überreicht „TSG“ Thorsten Schäfer-Gümbel, Vorsitzender der SPD Hessen und der SPD-Landtagsfraktion („Hände weg vom ZDF – Wir brauchen keinen Silvio Koch“) seine

„Offizielle CD Thorsten“ mit dem „Offiziellen Thorsten-Schäfer-Gümbel-Songbook“,

herausgegeben vom EOTSGFO, dem Ersten Offiziellen Thorsten-Schäfer-Gümbel-Fanclub Obernhain.

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Hier noch einmal die fünf TSG-Songs: einfach anklicken, und Sie können sie hören …

Das Thorsten-Schäfer-Gümbel-Lied

Der Thorsten-Schäfer-Gümbel-Marsch

Die Ballade vom Schäfer Gümbel

Der Thorsten-Schäfer-Gümbel-Rock

Die Präsentation

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Hermann Haindl

2009, März 22.

Das Herz, die Seele und die Bäume

„Für mich sind Bäume die Krönung der Schöpfung.“
Hermann Haindl

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Hermann Haindl in seinem Wohnhaus (Foto: FeuilletonFrankfurt)

Es wächst und wuchert, üppig voll von Lebenssaft, es strebt in die Höhe und in die Breite, es kommt auf uns zu und greift nach uns – das Es ist die grossartige, gewaltige – aber nie gewalttätige – Kraft in Hermann Haindls Bildern. Die Kraft aus Farben und Formen strömt aus den Gemälden heraus, erfüllt den Raum, umgibt uns. Ihr entziehen können wir uns nicht – und wollen es auch nicht. Weiterlesen

Greser & Lenz zeichnen den grössten Witz der Welt

2009, März 20.

Etwa zweieinhalb mal dreieinhalb Meter misst er – der „grösste Witz der Welt“. Gestern vormittag legten die beiden Meister der Karikatur, Greser & Lenz , bekannt aus FAZ, stern und Titanic, Hand an – im Frankfurter U-Bahnhof  Willy-Brandt-Platz.

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Zwei Schelme in ihrem Element

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Goetheplatz – Rathenauplatz – Rossmarkt: Basaltgraue Verschandelung in Frankfurt am Main

2009, März 18.

Eigentlich hatten wir die – von Presse und Öffentlichkeit schon vor Monaten heftig gescholtene – Verunstaltung der in Frankfurt am Main einzigartigen zentralen Freiflächenanlage Rossmarkt / Goetheplatz / Rathenauplatz schon ad acta gelegt, weil diese Massnahme kaum mehr rückgängig gemacht werden kann (finanziell schon gar nicht „in Zeiten wie diesen“). Aber eine jüngst in der FAZ kolportierte Äusserung des Planungsdezernenten Edwin Schwarz, der die Verantwortung für das dort Angerichtete trägt, lässt alte Wunden wieder aufbrechen.

Frankfurter werden sich der früher als ein kleines Erholungsparadies gestalteten verbundenen Plätze wehmütig erinnern: Wo einst zum Schlendern einladende Wege durch Blumenrabatten führten, herrscht heute ein tristes, nein absolut trostloses und feindliches Basalt-Grau-Schwarz! (Schwarz: Nomen est omen?) Nein, um diese elende Steinwüste schlagen wir einen grossen Bogen, wir wenden uns ab von diesem städtebaulichen Trauerspiel.

Vor wenigen Tagen liess Schwarz seinem Gemüt erneut freien Lauf: „Je häufiger ich an dem Platz vorbeikomme, umso besser gefällt er mir.“ Nun, über guten oder schlechten Geschmack braucht man nicht zu streiten, wo ersterer nicht vorhanden ist. Die Anzahl der uns bekannten Frankfurterinnen und Frankfurter – es sind gewiss nicht wenige -, die Gefallen an dieser Tristesse finden, liesse sich bequem in einem Fiat Cinquecento unterbringen. Wir aber fragen uns erneut, auf welche Weise und in welchem Personenkreis solche Fehlentscheidungen über die Gestaltung eines der wichtigsten Plätze in Frankfurt am Main zustande kommen konnten. Architekten, die zu solchen Missgestaltungen fähig sind, müsste man jahrelang in unmittelbarer Nachbarschaft ihrer ins Werk gesetzten Abstrusitäten zwangsansiedeln: Der Erfolg  solcher Bestrafung liesse nicht lange auf sich warten. Und wo eigentlich war seinerzeit eine qualifizierte Beteiligung der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger, die diese Basaltwüste im Herzen ihrer Stadt nun tagtäglich ertragen müssen?

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„Manipulation“ – Semesterausstellung der Schule für Mode.Grafik.Design im Frankfurter Künstlerclub

2009, März 14.

Wie in jedem Jahr ging es im Nebbienschen Gartenhaus in dieser Woche drei Tage lang bunt zu: Der Frankfurter Künstlerclub öffnete sein Domizil für die jüngste Semesterausstellung der Offenbacher „Schule für Mode.Grafik.Design„. 13 junge Studierende der Schule präsentierten ihre Ideen zu dem vorgegebenen Thema “Manipulation”. Heraus kam dabei Beachtliches: Die angehenden Künstlerinnen und Künstler in den Sparten Mode, Malen, Zeichnen, Druckgrafik und Design näherten sich dem Thema auf unterschiedlichste Weise, mal ironisch-sarkastisch, oft im Stil der Comic-art, mal hintersinnig-kritisch, stets engagiert, couragiert und talentiert.

Im folgenden eine Auswahl aus den ausgestellten Arbeiten; ebenso Sehenswertes zeigten SARAH  ALAOUI, BEATRICE  KATSCHER, RAMONA  KLEIN, RACHEL  RAHEJA, WAQAS  AHMAD  RAJA und LISA  RILKA.

JANA  SCHÜTZ  “GENMANIPULATION”

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Silence Weiterlesen

Urlaubsbrief aus der Türkei / Statt eines Vorworts – ein Nachwort

2009, März 13.

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Statt eines Vorworts  – ein Nachwort

Für den möglichen Fall, dass Sie vielleicht Robert Straßheims Erzählung „Urlaubsbrief aus der Türkei“ nicht zu Ende verfolgt haben sollten: Wir möchten ihnen ein aufmunterndes „bitte lesen Sie weiter!“ zurufen.

Und noch eines vorab: Wer diese Erzählung kurzgegriffen als eine Türkei-kritische Reisegeschichte missverstanden hätte, der hätte den Text weit verfehlt. Weiterlesen

Urlaubsbrief aus der Türkei / 8

2009, März 12.

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Erzählung

von © Robert Straßheim

(Erstes  Kapitel)   (Zweites Kapitel)   (Drittes Kapitel)  (Viertes Kapitel)  (Fünftes Kapitel)  (Sechstes Kapitel) (Siebtes Kapitel)

Letztes Kapitel

In Frankfurt

Erstmal muss ich beklagen, wie die Dörrie mich enttäuscht und, unterwegs im Bus, in Not gebracht hat: Von den vier Erzählungen, die ihr Buch „Liebe“ beinhaltet, waren drei völlig ungenießbar. So saß ich die fünf Stunden im Bus nach Istanbul und konnte kaum lesen. Zara saß neben mir, hatte Bücher und wollte nichts lesen. So ungerecht ist die Welt. Wir redeten wenig, da wir alle um sechs Uhr morgens, noch nüchtern, das Haus verlassen hatten – die Frauen und das Gepäck wurden im Taxi zur Bushaltestelle gefahren, der Enişte und ich liefen durch den Ort, niemand war auf den Straßen außer Hunden, die uns anguckten, einer kam auf uns zu gelaufen, aber der Enişte zog sich die Kappe vom Kopf, schlug damit ein paar Mal heftig Löcher in die Luft, der Hund zog wieder ab, ich war froh, nicht allein unterwegs zu sein. Wir wurden herzlich verabschiedet, von Abla mit Tüten voll Pfirsichen und Börek versorgt, und es wurde trotz der Müdigkeit geredet, bis der Fahrer uns einsteigen hieß Weiterlesen

Der grosse Dreiklang – „Angel Dust“ im MMK-Zollamt

2009, März 10.

Ein grosser Dreiklang erwartet den Besucher im MMK-Zollamt: die – erste – gemeinschaftliche Ausstellung des Museums für Moderne Kunst und des Hauses am Dom „Angel Dust“.

Dreiklang?

Die Ausstellung – es handelt sich eher um eine Gesamtinstallation – besteht aus drei Komponenten: einem Gemälde, einer Skulpturengruppe und einem Video.

Das Gemälde stellt wiederum drei Figuren beziehungsweise Erscheinungen dar: den Erzengel Gabriel, die Jungfrau Maria und den Heiligen Geist in Gestalt einer weissen Taube. Auch die Skulpturengruppe besteht aus drei Elementen, es sind drei weitestgehend abstrahierte Gestalten. Und schliesslich das Video: auf eine grossformatige Leinwand wird das Bild eines Auf- und Abgangs zu einer U-Bahnstation mit – es verwundert nicht – drei Rolltreppen projiziert.

Drei völlig unterschiedliche Formen der bildenden Kunst treten miteinander in Beziehung.

Da ist zunächst die Verkündigungsszene, die Arbeit eines unbekannten niederrheinischen Meisters, datiert auf das Ende des 15. Jahrhunderts. Eine uns aus der abendländischen Malerei in ihrer Aussage vertraute Darstellung. Übermächtig gross und doch behutsam tritt der Verkündigungsengel Gabriel Maria gegenüber, demutsvoll vernimmt diese die aus dem Evangelium des Lukas bekannte Botschaft.

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Unbekannter Meister, Verkündigungsszene, Niederrheinisch, Ende 15. Jahrhundert, Öl auf Holz (Foto: Axel Schneider) Weiterlesen

Urlaubsbrief aus der Türkei / 7

2009, März 7.

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Erzählung

von © Robert Straßheim

(Erstes  Kapitel)   (Zweites Kapitel)   (Drittes Kapitel)  (Viertes Kapitel)  (Fünftes Kapitel)  (Sechstes Kapitel)

Siebtes Kapitel

Mittwochmorgen

Habe gestern Abend und heute am Strand hemmungslos gelesen, und jetzt ist der Kater da: Nur noch das kurze Kapitel „Tod im Leben“ ist mir verblieben.

Es war unverantwortlich, all die Mittel zur Leseverhütung zu vernachlässigen. Ich muss mich jetzt verstärkt Zara widmen. Wenn sie doch nur ganz für mich verfügbar wäre!

Ach, alles ist weit schlimmer als vor ein paar Tagen – nicht nur, dass ich ohne Lesestoff bin und mich meiner Abhängigkeit schäme, nein, die Lektüre der „Alchemie“ ließ mich glauben, dass ich alles verstehen und damit über die Tyrannei dieser kleingeistigen Denkmaschine entkommen würde, aber mein jetzt wieder genauso jämmerlich nach Büchern lechzendes Ich spricht allem Glauben Hohn, und ich bin zernichtet – gutgut.

Nach dem Essen werde ich das letzte Kapitel lesen, und dann weiß ich nicht weiter. Auch gut, oder? Weiterlesen

WANDA PRATSCHKE – EIN KÜNSTLERISCHER PROZESS / 5

2009, März 5.

“LIEGENDE” von Wanda Pratschke

Von Erhard Metz

Abschied von der „1A“:

Am 26. Februar 2009 verliess Wanda Pratschkes grosse „Liegende“ ihr Domizil, in welchem sie in den letzten drei Monaten sozusagen aufgezogen worden war. Sie machte der Folgeausstellung Platz.

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Abschiedsbild vor dem Auszug aus der Halle: die Bildhauerin Wanda Pratschke am 70. Geburtstag mit ihrem Geschöpf

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Drei Monate sind für ein derartiges Werk eine knappe Zeit – viel zu knapp für ein zum Bronzeguss fertig vorbereitetes Modell dieser Dimension. Wir erinnern uns für ein Beispiel an Hans Josephsohn: Mitunter arbeitete er mehrere Jahre an einer Skulptur, manches Mal schlug er seinen Skulpturen den Gips nach vielen Monaten wieder herunter bis auf die Grundstruktur und setzte anschliessend mit seiner Arbeits aufs Neue an. Und immer wieder stand auch Wanda Pratschke vor der Frage: Wann ist sie fertig, die „Liegende“? Für viele Künstlerinnen und Künstler ist dies eine entscheidende und oft genug quälende Frage, sie zu beantworten ein schwieriger Entschluss.
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