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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Februar, 2007

Die königliche Trompete

2007, Februar 25.

Heute wende ich mich an die Liebhaber der klassischen Trompete, von der schon an anderer Stelle meiner kleinen Notizen die Rede war. Ich stehe offenkundig nicht allein mit meiner Überzeugung, dass die barocke Trompetenliteratur möglichst auf ventillosen, den alten Originalen nachgebauten Instrumenten ausgeführt werden sollte. Wegen der aussergewöhnlich schwierigen Technik des Clarinblasens, bei der die Chromatik allein durch Ansatz und Lippenspannung dargestellt werden kann, greifen zwar auch die Natur-Trompeter in Livekonzerten wegen der damit verbundenen hohen Risiken legitimerweise auf Ventilinstrumente zurück. Man sollte aber in Studioeinspielungen nicht auf die Naturtrompete verzichten – vorausgesetzt, man beherrscht diese besondere Technik. Übrigens ist zu beobachten, dass mehr und mehr Opernhaus- und Konzertorchester die Naturtrompete bei der Interpretation barocker Werke einsetzen, das Instrument also nicht auf den solistischen Einsatz beschränkt bleibt.

Entsprechende Nachbauten der alten Vorbilder fertigt beispielsweise das weltberühmte Unternehmen Blechblas-Instrumentenbau Egger in Basel, auf die sehr viele Naturtrompeten-Virtuosen zurückgreifen.

Hier einige Abbildungen dieser herrlichen Instrumente:

Kopie eines Instruments von Johann Leonhard Ehe II (1664 bis 1724) Weiterlesen

Salterio, Pantaleon, Hackbrett – die bemerkenswerte Instrumentenfamilie

2007, Februar 20.

Es ist immer ein Erlebnis, alte, aus dem Zeitgeist verbannte Musikinstrumente wieder zu entdecken und für die Aufführungspraxis neu zu beleben. Einige Beispiele dafür sind etwa das Hammerklavier oder die Gambe. Oder mein Lieblingsinstrument, die ventillose Naturtrompete (mit Grifflöchern versehen auch als „Barocktrompete“ bekannt) – keinesfalls zu verwechseln mit der zeitgeistigen, klanglich jedoch zumeist unbefriedigenden vierventiligen Piccolotrompete, auf der heute die barocke Trompetenliteratur leider zelebriert und dabei oft maltraitiert wird. (Der Grund: Nur sehr wenige Berufstrompeter beherrschen die alte Kunst des Clarinblasens auf ventillosen Instrumenten.)

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Diatonisches Hackbrett; Bildnachweis: Dvortygirl/wikimedia commons

Heute zu einem Instrument, das unter dem fast ordinär klingenden Namen Hackbrett bekannt ist, aber viel lieber auf die Bezeichnungen Salterio (von Psalterium) oder Pantaleon (genannt nach dem Virtuosen Pantaleon Hebenstreit), aber auch Dulcemelos („lieblicher Klang“) oder Dulcimer hört Weiterlesen

Ab nach Kassel …

2007, Februar 17.

„Ab nach Kassel“ – so riefen im September 1870 die Aachener dem in der Schlacht von Sedan von preussischen Truppen gefangen genommenen Kaiser Napoleon III., einem Neffen von Napoleon I., nach, als er zur Internierung nach Kassel verbracht wurde. Er logierte dort höchst komfortabel im Schloss Wilhelmshöhe.

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Schloss Wilhelmshöhe (Bildnachweis: wikimedia commons/Foto: Malte Ruhnke GFDL) Weiterlesen